Am vergangenen Donnerstag hatte sich die Frauengruppe St. Martin ein ganz besonderes Thema vorgenommen. Im Gemeindehaus St. Martin stellte Pfarrerin Christine Gengenbach von der evangelischen Limesgemeinde „Frau Martin Luther“ vor, die Frau an Martin Luthers Seite – Katharina von Bora.
In der Vorbereitungszeit für das große Lutherjahr 2017 stieß dieses Thema auf großes Interesse. Etwas mehr als 30 Teilnehmer, darunter auch einige Männer, waren trotz der tropischen Temperaturen erschienen.
Warum ist Katharina von Bora auch heute noch interessant? Pfarrerin Gengenbach erläuterte drei Gründe. Die Ehe Luthers ist das Urbild für eine evangelische Institution, das evangelische Pfarrhaus: „Ein Hort des Geistes und der Macht.“ Diese Ehe war ein Signal für die Abschaffung des Zölibats. Luther war 42 Jahre alt, als er heiratete und die ehemalige Nonne Katharina, wie er sagte „aus der Hölle des Zölibats“ befreite. Und zum dritten war Katharina eine willensstarke Frau, die weitgehend auf Augenhöhe mit dem Reformator das Leben im Pfarrhaus zu Wittenberg mit den sechs eigenen Kindern, elf weiteren Waisenkindern und zahlreichen Studenten und den Gästen bei den Tischrunden bestimmte und für das nötige Geld im Hause sorgte.
Viel Beifall erhielt die Christine Gengenbach für ihren Vortrag, der die enge Verbindung der Frauengruppe mit der evangelischen Limesgemeinde unterstrich und dazu beitrug, die Grenzen zwischen den Konfessionen und Geschlechtern zu verwischen. red