Der untere Marktplatzbereich ist sichtlich in die Jahre gekommen. Er soll nach einem Beschluss des Stadtparlaments grundlegend saniert werden. Was sich die Schwalbacher bezüglich des Marktplatzbrunnens wünschen, haben die Grünen bei einer Umfrage versucht herauszubekommen.
Die Fraktion wollte vor Beginn der parlamentarischen Arbeitsgruppensitzungen einschätzen können, wie die Schwalbacher, insbesondere die zahlreichen Anwohner in der Stadtmitte darüber denken. Sie hatten deshalb die provokante Frage „Soll der Brunnen weg?“ zur Abstimmung gestellt und stießen damit auf eine erfreuliche Resonanz.
An der Abstimmung über den Brunnen bei dem gut besuchten Info-Stand beteiligten sich 76 Schwalbacher, darunter auch Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Eschborn (CDU) und Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD). Das Abstimmungsergebnis und die zahlreichen sehr konkreten Hinweise zur ins Auge gefassten Sanierung oder Neugestaltung des unteren Marktplatzes erlaubt es nun nach Auffassung der Grünen „sehr viel besser als vorher“ einzuschätzen, worauf es den meisten Schwalbachern ankommt.
28 Teilnehmer wollen den Brunnen, so wie er ist, erhalten wissen. 48 Teilnehmer betrachten das Schwalbacher Wahrzeichen in der derzeitigen Form als nicht erhaltenswert und sehen in begehbaren Wasserspielen, wie sie zum Beispiel auf dem Frankfurter Rathenauplatz installiert sind, die bessere Alternative. Tatsächlich ist ein Manko des heutigen Brunnens unübersehbar: Er lädt nicht dazu ein, von Kindern und Erwachsenen zur sommerlichen Erfrischung genutzt zu werden. „Somit ist er ein bloßes Schauobjekt und wird von Anwohnern und Passanten nicht, wie man sich das von einem Brunnen wünscht, als Wasserquelle wahrgenommen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.
Im Zuge der weiteren Planungen soll daher ernsthaft geprüft werden, ob der Brunnen so verändert werden kann, dass er zugänglicher wird und auch für Kinder als Spielelement nutzbar ist. Die Brunnenfiguren selbst sind nämlich auch für manche derjenigen, die sich für eine Veränderung aussprechen, durchaus erhaltenswert.
Die Fülle der geäußerten Einzelmeinungen zur anstehenden Sanierung lässt erkennen, dass es nicht jedem wird recht gemacht werden kann. Manche Anwohner sehen die beliebten Sommertreffs wegen der unvermeidlichen Geräuschkulisse als Belastung. Andere sehen in den Sommertreffs ein identitätsstiftendes Element für Schwalbach, auf das keinesfalls verzichtet werden soll.
Möglichst wenig Veränderung wünschen sich die einen, wenigstens ein Stückchen Liegewiese in diesem Bereich ist der sehr konkrete Wunsch einer anderen Anwohnerin. Eine Begrünung der unansehnlichen Betonmauern wird einhellig als längst mögliche Verbesserung gesehen. Und ein Spielplatz gehört unbedingt dazu, darin waren sich fast alle einig.
Bemerkenswert ist die sehr häufig geäußerte Auffassung, dass die Grundstruktur des Platzes erhalten bleiben soll und dass auch die Kosten bedacht werden müssten. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass Planungsalternativen mit der damit verbundenen Kostenfolge sichtbar gemacht und vor einer Entscheidung öffentlich zur Diskussion gestellt werden. red