21. Oktober 2015

Baubeginn "Im Wehlings" im November

Kreis will handeln

Im November will der Kreis mit dem Bau einer Sammelunterkunft für 96 Asylbewerber direkt an der Schwalbacher Stadtgrenze beginnen. Foto: Schlosser

Mit einem Maßnahmenpaket will der Main-Taunus-Kreis die Unterbringung und Integration von Asylbewerbern organisieren, deren Zahl immer größer wird. Unter anderem sollen die Sammelunterkünfte größer werden und Privathaushalte zur Aufnahme von Flüchtlingen motiviert werden. Mit dem umstrittenen Bau der Sammelunterkunft „Im Wehlings“ unmittelbar an der Stadtgrenze zu Schwalbach will der Kreis im November beginnen.

Wie Sozialdezernent und Kreisbeigeordneter Johannes Baron (FDP) gestern bei einem Pressegespräch mitteilte, hat sich die Zahl der wöchentlich aufzunehmenden Personen auf rund 70 erhöht. Zusätzlich werden dem Kreis bis Jahresende 197 sogenannte unbegleitete minderjährige Ausländer zugewiesen. Diese werden im Rahmen der Jugendhilfe betreut.
„Angesichts dieser Entwicklung ist Handeln das Gebot der Stunde“, erklärte Johannes Baron. Aus diesem Grund arbeite der Kreis mit Hochdruck an begleitenden Programmen. So sei etwa im Bedarfsfall eine höhere Belegung von bereits genutzten Unterkünften möglich. Außerdem werde ein neuartiges Konzept zur freiwilligen Unterbringung von Flüchtlingen in privatem Wohnraum umgesetzt. Danach zahlt der Kreis jedem, der einem Asylbewerber ein mindestens sechs Quadratmeter großes abschließbares Zimmer zur Verfügung stellt, 250 Euro pro Monat. „Wir sind auf jede Form der Unterstützung angewiesen“, so Baron. Interessenten können sich ab sofort an folgende Adresse wenden: integration@mtk.org.
Wegen der steigenden Zuweisungszahlen hat der Kreisausschuss im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr Investitionen für Asylunterkünfte in Höhe von bis zu 35,5 Millionen Euro vorgesehen, erläutert Baron. Aufgrund der hohen Anzahl von Flüchtlingen werde für neue Vorhaben eine Mindestgröße von 200 unterzubringenden Personen angestrebt.

Baubeginn im November

Für die geplanten Anlagen „Am Erlenborn“ in Schwalbach und „Im Wehlings“ an der Stadtgrenze zu Schwalbach gilt das nach Angaben von Kreissprecher Dr. Rainer Berg „nach heutigen Stand“ nicht. „Am Erlenborn“ soll eine Einrichtung für 40 Flüchtlinge gebaut werden, „Im Wehlings“ sollen 96 Asylbewerber wohnen.
Dort will der Kreis bereits im November mit dem Bau der Sammelunterkunft beginnen. Fertig sein soll das Gebäude im März 2016. „Am Erlenborn“ will der Kreis nach Angaben von Berg nun erst im Januar beginnen und Anfang Juni 2016 fertig sein.

Großer Rückstand

Am Dienstag gab Johannes Baron auch die neuesten Zahlen bekannt, wie viele Asylbewerber in den einzelnen Städten untergebracht werden müssen. In Schwalbach müssten demnach bis zum Jahresende 176 Flüchtlinge wohnen. Tatsächlich sind aber erst 52 untergebracht, so dass noch für 124 Personen kurzfristig Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden müssen. red

Lesen Sie dazu auch den Kommentar „Das richtige Signal„!

 

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