Am Montag sollen im Atrium die ersten 30 Flüchtlinge einziehen. Wie berichtet muss die Stadt Schwalbach im Februar kurzfristig insgesamt 149 Asylbewerber unterbringen. Dafür wurde das stadteigene Gebäude neben der Friedrich-Ebert-Schule zu einer Behelfsunterkunft umgebaut. (Bericht mit Kurzvideo)
Am vergangenen Donnerstag stellte Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) die Notunterkunft vor. Feldbetten ließen sich vermeiden. Die Flüchtlinge schlafen nun in neuen Stockbetten mit richtigen Matratzen. In den größeren Räumen des Atriums, wie zum Beispiel dem Discoraum, wurden mit Plastikplanen provisorische Wände eingezogen, die den Bewohnern ein Mindestmaß an Privatsphäre sichern sollen.
Wie die Bürgermeisterin mitteilt, wurde in einem Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden beschlossen, diese Flüchtlingsunterkunft selbst zu betreiben. „Das ist für die Stadt zwar teurer. Doch wenn die Räume nicht mehr für Schwalbacher Flüchtlinge benötigt werden, können wir diese Nutzung dann auch sofort beenden“, so Christiane Augsburger. Als weitere Unterkünfte für Flüchtlinge hat der Koordinierungsstab den Multifunktionsraum des Naturbades ausgewählt und nachrangig die neuen Räume Gruppenräume 9 und 10 im Untergeschoss des Bürgerhauses.
Christiane Augsburger: „Wichtigstes Ziel war dabei, mit der Belegung von Räumen weder Vereine und Initiativen noch das politische und gesellschaftliche Leben Schwalbachs zu beeinträchtigen. Denn schließlich ist die Stadt auf den guten Willen und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.“ Aus diesem Grund bleiben Räume von Vereinen, der Jugendmusikschule und der Kirchengemeinde im Atrium-Gebäude unangetastet.
Die Kelsterbacher Unternehmerin Zeynep Gürcan plante in den vergangenen Wochen die Belegung der Räume und richtet das Atrium als Sammelunterkunft her. Die Stadt hat darüber hinaus vier Container geordert: ein Toilettencontainer, zwei Duschcontainer und einen für Waschmaschinen und Trockner. Abfallbehälter werden aufgestellt. Für die Anfangszeit wird rund um die Uhr ein Sicherheitsdienst engagiert. Insgesamt können im Atrium-Gebäude bis zu 110 Menschen Platz finden.
Als Übergangslösung ist das Atrium laut Christiane Augsburger „ideal geeignet“. Langfristig sollen die Flüchtlinge dann aber größtenteils in die derzeit in Planung befindlichen Gebäude „Am Erlenborn“ und auf dem Platz neben dem Atrium umziehen.
Für den Einzug am kommenden Montag werden ehrenamtliche Helfer von der Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde, die ihre Räume im Obergeschoss hat, gemeinsam mit den Bewohnern der benachbarten Flüchtlingsunterkunft Speisen vorbereiten und den neuen Flüchtlingen zur Seite stehen. Die freiwillige Feuerwehr Schwalbach wird ebenfalls vertreten sein und bei Bedarf mit anpacken. sz