8. März 2016

In den Schulkinderhäusern gibt es massive Kritik gegen das Fertigessen

Neuer Caterer in Sicht

Wie gut oder wie schlecht ist das Essen in den Schwalbacher Kinderbetreuungseinrichtungen? Bei einer Elternversammlung am Montag vergangener Woche sprach sich der weitaus größte Teil der Anwesenden für einen Wechsel des Caterers aus. Aus einigen Kitas gibt es allerdings keinerlei Beschwerden.

Für Katja Lindenau, die Vorsitzende des Stadtkitabeirats, steht fest, dass das Essen den meisten Kindern nicht schmeckt. Vor allem in den Schulkinderhäusern stießen die Mahlzeiten des Wuppertaler Anbieters „Vitesca“ auf wenig Gegenliebe. „Viele Schulkinder essen in der Betreuung nicht die Portionen, die sie eigentlich bräuchten und kommen hungrig nach Hause“, sagt sie. Die Stadt würde gar ein Viertel weniger Portionen bestellen als nötig, damit nicht so viel weggeworfen werden muss.
Bei der Elternversammlung im Bürgerhaus, an der 85 Väter und Mütter teilnahmen, wurde das bestätigt. Bei einer Abstimmung sprachen sich 81 von ihnen für einen „Catererwechsel mit einer höheren Qualität“ aus. Allerdings waren insgesamt nur 20 Prozent aller Eltern anwesend.
Gabriele Straka, die Leiterin des Sozial- und Jugendamts, weist daher darauf hin, dass die Zahlen keineswegs repräsentativ sind. „Es gibt Einrichtungen mit vielen Beschwerden und es gibt Einrichtungen, in denen sich fast niemand beschwert“, berichtet sie. Dass die Stadt weniger bestellt als nötig, bestreitet sie: „Wir bestellen so viel, dass die Kinder satt werden und dass möglichst wenig weggeworfen werden muss.“
Gleichwohl zeigt sich die Stadt offen für einen Wechsel des Caterers. Gemeinsam mit dem Stadtkitabeirat wollen Gabriele Straka und ihr Team nun Vorgaben an einen neuen Caterer ausarbeiten und den Auftrag neu ausschreiben. „Dann muss man sehen, wie stark die Beiträge der Eltern bei einem neuen Anbieter steigen müssen und ob die Mehrheit der Eltern das dann immer noch will.“
Dass es teurer wird als die bisherigen 50 Euro pro Monat, davon ist Gabriele Straka überzeugt: „Man kann das im Moment nur schwer abschätzen, aber mit einer Erhöhung um 10 bis 15 Euro pro Monat muss man schon rechnen“, erklärt sie. Außerdem müssten sämtliche Küchen in den Einrichtungen umgebaut werden, wofür derzeit gar kein Geld im Haushalt eingestellt sei.
Katja Lindenau sieht das anders und geht davon aus, dass besseres Essen nicht unbedingt teurer sein muss und dass genügend Geld für die erforderlichen Umbauten da sein müsste. Sie hofft, dass bereits zum Beginn des nächsten Schuljahrs ein neues Unternehmen die Schwalbacher Kitas und Schulkinderhäuser beliefern wird. MS

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