17. März 2016

Schwalbacher Tafel Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst

Sozialer Einsatz an der Basis

Laura Guckes (links) arbeitete ein halbes Jahr lang im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes unter anderem bei der Schwalbacher Tafel. Foto: Ev. Familienbildung

Laura Guckes war im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes bis Ende Februar bei der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus beschäftigt. Eingesetzt wurde sie bei der Tafel in Schwalbach und im Café „Vis-à-Vis“ des Mehrgenerationenhauses Eschborn. Aktuell sucht die Schwalbacher Tafel ab April 2016 wieder einen Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst zur Unterstützung der Schwalbacher Tafel.

Nach ihrem Abitur an der Heinrich-Böll-Schule in Hattersheim im Sommer vergangenen Jahres wollte Laura Guckes nicht direkt mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen und entschied sich daher für ein halbes Jahr Bundesfreiwilligendienst im sozialen Bereich. „Ich wollte etwas tun und dabei Menschen helfen. Dann habe ich die Stellenanzeige der Familienbildung im Internet gesehen und mich beworben“, so Laura Guckes.
Inzwischen sind die sechs Monate voller neuer Eindrücke und Erfahrungen vorbei, und Laura Guckes zieht eine sehr positive Bilanz ihrer Tätigkeit: „Bevor ich im September dort angefangen habe, wusste ich nicht viel über das Konzept der Tafel und was alles dazugehört. Ich komme aus einem behüteten Elternhaus, wo es immer alles gab, was ich brauchte. Daher war ich am Anfang überrascht, wie viele Menschen es gibt, die sich in Notlagen befinden. Und erst einmal hatte ich auch Berührungsängste. Aber das gibt sich mit der Zeit. Man lernt, mit den verschiedenen Menschen umzugehen.“
Eine Umstellung war für die 18-Jährige auch der Vollzeit-Einsatz, der durchaus auch mit körperlicher Arbeit verbunden war: „Ich war 39 Stunden pro Woche in verschiedenen Bereichen tätig. Montags im Büro der Familienbildung in Bad Soden, dienstags als Beifahrerin bei der Tour der Tafelbusse zum Einsammeln der Lebensmittel aus den Supermärkten, mittwochs im Café „Vis-à-Vis“ in Eschborn im Service oder in der Küche. Donnerstags dann wieder im Tafelladen in Schwalbach beim Sortieren der Lebensmittel und der Ausgabe, freitags als Beifahrerin bei der Lebensmittel-Tour und samstags noch einmal bei der Ausgabe.“
Diese ereignisreiche Zeit möchte Laura Guckes nicht mehr missen. Sie hat nicht nur viel an Lebenserfahrung gewonnen, sondern auch Einblicke in die soziale Realität bekommen. Daraus nimmt sie für sich einiges mit: „Ich bin froh erkannt zu haben, dass Dinge nicht selbstverständlich sind; zum Beispiel, dass meine Eltern immer den Kühlschrank gefüllt haben. Ich bin jetzt dankbarer dafür. Außerdem habe ich durch den Umgang mit den Tafelkunden und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern gelernt, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen zu kommunizieren. Man trifft auf viele verschiedene Charaktere und muss immer versuchen, höflich zu bleiben – sowohl im Tafelladen als auch im Café.“
Gerade den G8-Abiturienten, die nicht sofort wissen, welchen Beruf sie ergreifen sollen, kann sie daher den Bundesfreiwilligendienst nur empfehlen. „Letztes Jahr wusste ich noch nicht, was ich beruflich machen will – inzwischen weiß ich durch meinen Einsatz als ‚Bufdi‘, dass ich etwas mit Menschen machen will. Im August beginne ich mit einer Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen bei einer Versicherung in Bad Homburg.“
Aktuell sucht die Schwalbacher Tafel ab April 2016 wieder einen Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst zur Unterstützung bei der Schwalbacher Tafel. Interessierte können sich bei Cornelia Zimmermann-Müller oder Judith Grafe von der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus melden unter der Telefonnummer 5601-80 oder per E-Mail an info@evangelische-familienbildung.de.
Die Schwalbacher Tafel wurde 2007 von der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus gegründet und versorgt Menschen aus Eschborn, Bad Soden, Schwalbach und Sulzbach im östlichen Main-Taunus-Kreis. Dort leben 1.500 Menschen, deren Einkommen so niedrig ist, dass sie berechtigt sind, die Hilfe der Tafel anzunehmen. Jedes Jahr werden im Tafelladen in Schwalbach Lebensmittel im Wert von etwa 250.000 Euro ausgegeben, beliefert wird er von 34 Supermärkten, kleineren Lebensmittelläden und Bäckereien. Weitere Informationen zur Schwalbacher Tafel und wie geholfen werden kann, gibt es unter www.tafel-schwalbach.de im Internet. red

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