5. Mai 2016

Autor Matthias Nawrat zu Besuch in der Albert-Einstein-Schule

So wird Geschichte lebendig

Nach der Lesung hatten die Schüler der Albert-Einstein-Schule noch die Möglichkeit, sich ihr Exemplar vom Autor Matthias Nawrat persönlich signieren zu lassen. Foto: privat

Mit seinem Buch „Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ war der Berliner Autor Matthias Nawrat Ende April in der Albert-Einstein-Schule (AES) zu Gast.

Als Matthias Nawrat 1979 in Oppeln in Oberschlesien geboren wurde, hieß er Maciej (sprich: Matschej) und war ein Pole. Doch zehn Jahre später beschlossen seine Eltern, ihre Heimat zu verlassen. Sie wollten nicht mehr unter einem totalitären Regime leben und arbeiten und wanderten nach Deutschland aus. Ein folgenschwerer Entschluss, vor allem für ihre beiden kleinen Söhne.
Um die Integration in Bamberg zu erleichtern, wurde Maciejs Namen in Matthias übersetzt, was für den unbekümmerten Zehnjährigen keine besonders einschneidende Angelegenheit war. Die Familie gewöhnte sich rasch ein, und Matthias lernte – wie viele Kinder – seine neue Muttersprache schnell und perfekt. Deutsch ist zu seiner Sprache geworden, der Sprache, in der er denkt und schreibt, zunächst als Wissenschaftsjournalist, heute als anerkannter Schriftsteller.
Sein jüngstes Werk „Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ zeigt, wie großartig er sich seiner zweiten Muttersprache zu bedienen weiß. Den zum Teil autobiografischen Roman um seinen urigen Opa zu lesen, ist nicht nur wegen des spannenden Inhalts ein großes Vergnügen, sondern auch wegen Nawrats bildgewaltiger Sprachkunst und Wortgewandtheit.
Davon konnten sich auch die 13 Schüler eines Geschichtsleistungskurses der AES überzeugen, die durch die Lektüre des Romans in die wechselhafte polnische Geschichte des vergangenen Jahrhunderts gezogen wurden. Da ist es natürlich großartig, wenn dann auch noch der Autor höchstpersönlich im Klassenraum sitzt, aus seinem Buch liest, Anekdoten erzählt und viele Fragen beantwortet.
Mit der finanziellen Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung hat der Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach zusammen mit anderen MTK-Kulturinstitutionen diese lebendige und unterhaltsame Geschichtsstunde möglich gemacht, an der auch interessierte Gäste teilnehmen konnten. red

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