Am 1. März fand die jährliche Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Bad Soden/Sulzbach statt. Dort erfuhren Mitglieder und Gäste, dass im vergangenen Jahr im Tierheim am Arboretum 89 Katzen, 55 Hunde und 38 Kleintiere versorgt wurden. Der Hundehausneubau soll im Herbst fertig werden.
Laut Tierwartin Gisela Jordan stellt die Vermittlung einiger Hunde eine große Herausforderung dar, da einige durch negative Erlebnisse, Vernachlässigung und mangelnde Kontakte zu Artgenossen geprägt sind. Für diese Hunde sucht der Verein Menschen, die viel Erfahrung und Geduld mitbringen und die Bereitschaft, mit dem Hund zu trainieren. Bei der Katzenvermittlung laufe es dagegen besser. So könnten die meisten Katzen innerhalb weniger Monate vermittelt werden. Aktuell sucht das Tierheim auch für zwei Nymphensittiche dringend ein neues Zuhause.
Das vergangene Jahr stand für den Verein im Zeichen des Hundehausneubaus und dessen Planung. Im November kam die lang ersehnte Baugenehmigung und im Dezember folgte der erste Spatenstich. Voraussichtlich soll das neue Hundehaus im Herbst 2017 eingeweiht werden. Allerdings hat der sehr kalte Januar nach Angaben des Tierschutzvereins zu einer „kleinen Bauverzögerung“ geführt.
Die Spenden der Mitglieder und Freunde des Tierheims haben den Verein durch das Jahr 2016 getragen. Eine zweckgebundene Großspende einer anonymen Spenderin wird genutzt, um neue Freiläufe einzurichten. Hier müssen Zäune und Bepflanzungen sehr detaillierte Vorgaben der unteren Naturschutzbehörde erfüllen. Mit dem Rest der Spenden und weiteren Einnahmen konnten die Betriebskosten des Tierheims gedeckt werden.
„Viele Tierfreunde glauben, dass wir von den Gemeinden finanziert werden. In Wirklichkeit leben wir aber von Spenden. Die jährlichen Zuschüsse der Gemeinden, deren Fundtiere wir aufnehmen, decken in der Regel nur etwa 15 Prozent unserer Kosten. Von ganzem Herzen danke ich unseren Mitgliedern, Spendern und ehrenamtlichen Helfern, die es uns ermöglichen, unsere Tiere gut zu versorgen“, erklärte die Vorsitzende des Vereins, Agnes Haßler.
Ihr Stellvertreter Stephan Finkel nutzte die Mitgliederversammlung, um über das Taubenprojekt im Main-Taunus-Zentrum zu berichten. In vielen Bereichen des Einkaufszentrums seien Stadttauben nicht gerne gesehen, speziell im Fast-Food-Bereich empfänden viele Menschen die Tauben als störend. Das Einkaufszentrum habe seit vielen Jahren konventionelle Mittel zur Taubenabwehr im Einsatz, doch zeigten diese bisher wenig Erfolg.
Finkel berichtete, dass der Tierschutzverein in Zusammenarbeit mit dem Stadttaubenprojekt Frankfurt das Centermanagement von einer tierschutzgerechten Methode der Populationskontrolle überzeugen konnte. Seit Ende 2015 werden die Tauben im MTZ durch den Tierschutzverein gezielt an einem Ort artgerecht gefüttert. Zeitgleich wurde begonnen, regelmäßig die bekannten Nester der Tauben zu kontrollieren und die Eier gegen Gipsattrappen auszutauschen. Auch werden kranke und verletzte Tiere eingefangen und fachgerecht versorgt.
In diesem Jahr soll nun auf einem Gebäude des MTZ ein Taubenhaus errichtet werden, wodurch sich die Populationskontrolle noch effizienter gestalten lässt und noch mehr Tauben aus dem Einkaufsbereich ferngehalten werden könnten. „Stadttauben sind keine Wildtiere, sondern verwahrloste, verstoßene, vom Mensch gezüchtete Nutztiere. Das dürfen wir nicht vergessen und müssen Verantwortung übernehmen“, erklärte Stephan Finkel. Der Einsatz des Ehepaars Finkel für die Tauben wurde in der Versammlung mit großem Applaus gewürdigt.
Tierfreunde können das Tierheim durch eine Spende auf das Konto mit der IBAN DE95501900000000163805 unterstützen. red