Am Dienstag fand ein Sicherheitsgespräch zwischen Vertretern der Stadt Schwalbach und des Polizeipräsidiums Westhessen statt, an dem auch Bürgermeisterin Christiane Augsburger und Polizeipräsident Stefan Müller teilnahmen.
Die Gesprächsrunde, die bereits seit geraumer Zeit terminiert war, befasste sich mit der Situation rund um den Schwalbacher Marktplatz. Dort kam es in der jüngeren Vergangenheit wiederholt zu Sachbeschädigungen und Lärmbelästigungen. Darüber hinaus treten Personengruppen im Stadtbild auf, die im Verdacht stehen, mit Drogen zu handeln. Bei Personenkontrollen durch die Polizei zeigen sich diese nach Angaben der Polizei „respektlos und bisweilen aggressiv“. Zudem kam es im Verlauf der Bad Sodener Weintage zu Stein- und Eierwürfen auf Polizeibeamte sowie Sachbeschädigungen von Einsatzfahrzeugen der Polizei, die der Schwalbacher Gruppe zugeordnet wurden. Außerdem hält die Polizei es für möglich, dass der jüngste Brandanschlag auf die Polizeistation in Niederhöchstadt ebenfalls auf das Konto der Schwalbacher Randalierer geht.
Die Stadt Schwalbach und die Polizei verständigten sich laut einer gemeinsamen Presseerklärung nun auf ein Sicherheitspaket: Danach sollen die gemeinsamen Präventionsaktivitäten von Stadt und Polizei verstärkt werden. Außerdem soll die bestehende Videoüberwachung erneuert und ausgebaut werden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Stadt und Polizei prüft die Erneuerung der bereits im S-Bahnhof, auf den Parkdecks und oberirdisch installierten Videoüberwachungsanlage. Als Sofortmaßnahme beabsichtigt die Polizei die temporäre Installation einer stationären Videoanlage für den Bereich des unteren Marktplatzes.
Darüber hinaus soll die Polizeipräsenz „deutlich“ erhöht werden. Die Polizei will die aktuell „starken Präsenz- und Kontrollmaßnahmen“ in Schwalbach und Umgebung bis auf weiteres fortsetzen. Seit Anfang Juli fanden bereits mehrfach wöchentlich groß angelegte Personen- und Fahrzeugkontrollen statt. Bisher wurden 352 Personen sowie 63 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei kam es in 16 Fällen zu Sicherstellungen, bei denen es sich überwiegend um Betäubungsmittel handelte. Außerdem wurden zehn Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Als vierte Maßnahme wurde vor zwei Woche eine eigene Arbeitsgruppe „Schwalbach“ bei der Polizeidirektion Main-Taunus eingerichtet. Fünf Mitarbeiter bearbeiten nun sämtliche Strafverfahren in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Derzeit sind dort 35 Ermittlungsverfahren anhängig. Außerdem prüft die Arbeitsgruppe, welche der auffälligen Personen in das Mehrfach-Intensiv-Täter-Programm der Polizei aufgenommen werden können.
Schließlich soll noch ein „Schutzmann vor Ort“ installiert werden, der als Ansprechpartner für die Bürger fungieren soll. Im Rathaus wird dazu ein eigenes Büro für den Polizisten eingerichtet. Weitere Maßnahmen sind gemeinsame Streifentätigkeit von Kommune und Polizei sowie der Einsatz von freiwilligen Polizeihelfern.
Christiane Augsburger und Stefan Müller betonten zum Abschluss der Gesprächsrunde, dass ihnen eine gemeinsame präventive Arbeit, die Reduzierung der Kriminalität in Schwalbach, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität am Marktplatz und die Steigerung des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung wichtige gemeinsame Anliegen sind. In enger Zusammenarbeit sollen Probleme erkannt und weitere Lösungen entwickelt werden. red