16. August 2017

Schwalbacher Spitzen

Bittere Medizin

Mathias Schlosser

von Mathias Schlosser

„Wo gehobelt wird, da fallen Späne“, sagt der Volksmund und wer sich wäscht, muss damit rechnen, dass der Pelz nass wird. So ist das auch mit den neuen Sicherheitsmaßnahmen rund um den Marktplatz. Grundsätzlich ist es natürlich sehr gut, dass die Polizei nun hart gegen randalierende und dealende Kriminelle am Marktplatz vorgeht. Der eine oder andere Kollateralschaden der Sicherheitsoffensive ist allerdings nicht zu übersehen.
Da ist zum einen der Ruf von Schwalbach, der in den vergangenen Wochen massiv gelitten hat. Spätestens seit dem Brandsatz auf die Niederhöchstädter Polizei, den mutmaßlich Schwalbacher geworfen haben, scheinen einige Menschen im Main-Taunus-Kreis zu glauben, dass hier bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, obwohl es rund um den Marktplatz zu den meisten Uhrzeiten eigentlich so friedlich wie immer ist.
Und dann sind da die vielen Personenkontrollen, deren Heftigkeit doch viele überrascht. Wenn jedenfalls an einem Sonntag junge Erwachsene von schwerbewaffneten Männern aus der Eisdiele komplementiert werden, nur weil sie zufällig gleichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft sind wie die Marktplatzdealer, dann stellt man sich schon die Frage nach dem Preis für mehr Sicherheit.
Aber so ist das eben mit den Hobelspänen und dem Wasser im Pelz. Medizin ist eben meistens auch bitter, wie eine andere Volksweisheit besagt. Aber wenn sie schon bitter ist, dann sollte sie möglichst auch helfen.

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3 Gedanken zu „Bittere Medizin

  1. Ich finde es völlig in Ordnung, dass so scharf Kontrolliert wird,
    was mich aber ankotzt ist, dass nur in der Marktplatz-Gegend so ist
    und nur gelegentlich ein Streifenwagen über den Ost/Westring fährt !?
    …Parallel lungern Abends/Nacht die Gebrüder „Alder“ „Schwöar“ „Krass“
    auf/an dem Gelände der FES / Schwimmbad / Bushaltestellen Westring oder sonst wo herum und machen dort Dummfug…

  2. Hmm, aufgebauscht? Lassen Sie mich kurz überlegen: Molotow-Cocktails auf die Polizeistation, Steinwürfe auf Polizisten im Parkdeck, Drogenhandel, eingeworfene Fensterscheiben an Läden und zerkratzte/zerbeulte Autos mit Sachschaden von z.B. 17.000 € allein in 2 Nächten im April. Aber das ist alles kein Brennpunkt und halb so schlimm?! Genau wegen solchen Beschwichtigungen und dem jahrelangen Unwillen, gezielt und konsequent gegen diese Szene in Sichtweite des Rathauses vorzugehen, ist die Lage dort überhaupt so eskaliert.

  3. Es ist unerträglich, wie die zweifellos vorhandenen Probleme mit einigen Störern jetzt aufgebauscht werden. In den früheren Sitzungen des Präventionsrates war nie die Rede von Brennpunkten in Schwalbach. Offenbar fehlt es auch an belastbaren Beweisen, sonst wären die Störer schon längst hinter Schloss und Riegel.

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