Das politische Erdbeben hat also auch in Schwalbach stattgefunden. Die Parteien der bisherigen großen Koalition haben zusammen auch in Schwalbach 14 Prozentpunkte verloren, die AfD schafft elf Prozent und die FDP schwebt mit 13 Prozent beinahe in den Sphären, von denen einst Guido Westerwelle träumte.
Vor dem Hintergrund einer boomenden Wirtschaft im ganzen Land und im Speckgürtel von Frankfurt im Besonderen, ist ein solches Protestergebnis kaum zu verstehen. Im Osten mag es Menschen geben, die sich abgehängt fühlen. Aber in Schwalbach? Da sind die 18 Prozent der Linken und der AfD schon sehr erstaunlich. Und auch die vielen Flüchtlinge können kein Grund sein, AfD zu wählen. Die fallen doch im Schwalbacher Alltag überhaupt nicht auf.
Der Grund für die Unzufriedenheit liegt wahrscheinlich darin, dass viele Politiker den Anschein erwecken, sie könnten Dinge verändern, die sie aber in Wahrheit gar nicht in der Hand haben: Arbeitsplätze schaffen zum Beispiel, für bezahlbaren Wohnraum sorgen oder die Flüchtlinge stoppen. Viele Politiker müssten wahrscheinlich einfach nur kurz innehalten, bevor sie irgendetwas in irgendwelche Mikrofone posaunen, die man ihnen hinhält. Doch danach sieht es auch nach der Wahl vom vorletzten Sonntag nicht aus.
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