Heinrich Heine erfand den Spruch von den Menschen, die Wasser predigen und Wein trinken. Die Schwalbacher Variante müsste heißen: Split predigen und Salz streuen. Denn allen Rathaus-Appellen zum Trotz, doch der Umwelt zu Liebe im Winter auf den Einsatz von Salz zu verzichten, wirft der eigene Bauhof auf die städtischen Gehwege, was das Salzsilo in der Berliner Straße hergibt.
Die Begründung, man habe nicht genügend Personal um das umweltschonender zu regeln, klingt nur vordergründig schlüssig. Denn dann könnte ja jeder Arbeitnehmer, der tagsüber nicht zu Hause ist, und jeder ältere Hausbesitzer, dem das Schippen schwer fällt, gnadenlos zum Salzeimer greifen und mit einem Schulterzucken auf der Umwelt herumtrampeln.
Umweltschutz muss politisch gewollt sein. Und wenn das Personal für einen zeitgemäßen Winterdienst wirklich nicht reichen sollte, dann muss es eben bei Bedarf aufgestockt werden. Weiter im großen Stil Salz auf die Gehwege zu streuen, ist jedenfalls die schlechteste aller Lösungen.
13. Dezember 2017