24. Mai 2018

Der Bebauungsplanentwurf für die Straße „Am Flachsacker“ trifft auf heftige Kritik

Gegenwind für das Neubaugebiet

Anstelle des Gartenschuppens könnten an der Straße „Am Flachsacker“ in einigen Jahren dreigeschossige Mehrfamilienhäuser stehen. Archivfoto: Schlosser

Gegen den Bebauungsplanentwurf für die Straße „Am Flachsacker“ regt sich Widerstand. Nicht nur die Anwohner haben in einem Schreiben an die Stadt ihren Unmut über den bisherigen Entwurf zum Ausdruck gebracht. Auch die Handwerkskammer Rhein-Main hält die aktuellen Planungen für nicht akzeptabel.

Wie berichtet will die Stadt auf Betreiben der SPD/FDP-Koalition die bisher unbebaute Seite der Straße „Am Flachsacker“ mit Wohnblöcken und Einfamilienhäusern bebauen. Insgesamt sollen auf dem rund 2,1 Hektar großen Gelände zwischen der Gärtnerei Scherer und dem Karosseriebetrieb Eggenweiler 77 Wohnungen entstehen, von denen ein kleiner Teil auch öffentlich gefördert werden soll.
Ende März haben die Stadt und das Planungsbüro ROB einen ersten Entwurf für einen Bebauungsplan in einer Informationsveranstaltung präsentiert. Dagegen sind zwischenzeitlich zahlreiche Einwendungen eingegangen. Vor allem die Anwohner stören sich an der Art und Weise, wie das Gelände bebaut werden soll. Denn unmittelbar an der Straße soll es möglich sein, dass dort Häuser mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss errichtet werden. Die Anwohner fürchten eine Verschattung ihrer Grundstücke und eine erhöhte Lärmbelastung. Nicht zu Unrecht, denn schon während der Informationsveranstaltung haben die Planer eingeräumt, dass die Lärmschutzvorschriften in den neuen Gebäuden nur mit „passiven Schallschutzmaßnahmen“, wie besonders schalldichten Fenstern, erreicht werden können. Die schon bestehenden Gebäude auf der anderen Straßenseite haben diese in der Regel nicht.
Ein weiterer Kritikpunkt der Anwohner ist der zunehmende Verkehr und die Parkplatznot, die durch die neuen Wohnungen entstehen. Die Flachsacker-Bewohner verweisen darauf, dass alleine durch das kleine Busdepot in der Straße die Parksituation schon jetzt angespannt sei.
„Insgesamt sehen wir die im Moment vorgesehene Bebauungsplanung als sehr kritisch, da zu viele unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen“, fassen die Anwohner ihre Bedenken zusammen. Und weiter: „Dieses Unterfangen bleibt unberechenbar und bietet in der jetzigen Form ausschließlich Nachteile, vor allem für die bereits größtenteils langjährigen Anlieger.“
Deutliche Kritik an den Plänen kommt auch von der Handwerkskammer Frankurt-Rhein-Main, die mehrere der am Flachsacker ansässigen Gewerbebetriebe vertritt. „Die Handwerkskammer sieht die Planungen äußerst kritisch“, heißt es in einer Stellungnahme. Geschäftsführer Dr. Matthias Wiemers erinnert daran, dass die Stadt beispielsweise der Firma Eggenweiler bei der Verlagerung des Betriebs an den Standort einst zugesagt hat, dass es in der Nähe keine Wohnbebauung geben werde. Darüber hinaus tritt die Handwerkskammer dafür ein, dass die Planungen so verändert werden, dass die Abstände zwischen Gewerbebetrieben und Wohnhäusern größer werden.
Obwohl die Stadtverordneten bei der Aufstellung des Bebauungsplanbeschlusses verkündet haben, dass es keine Nachteile für die bestehenden Gewerbebetriebe geben soll, kommt die Handwerkskammer nun schon beim Entwurf des Bebauungsplans zu einem vernichtenden Urteil: „Wir erachten die bisherigen Ergebnisse als für die betroffenen Gewerbebetriebe äußerst bedenklich und lehnen die Planungen in dieser Form ab.“ MS

Lesen Sie dazu auch den Artikel „77 Wohnungen am Flachsacker“!

 

 

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