Wie schmutzig sind eigentlich die Schwalbacher Bäche? Vor allem der Sauerbornsbach, in den die Kronberger Kläranlage ihr Wasser einleitet, fällt immer wieder durch Gestank auf. Eine Schwalbacherin hat beim hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) nachgefragt und eine für viele erstaunliche Antwort erhalten.
Als Mutter hatte Julie Schillinger immer wieder beobachtet, dass Kinder gerne in den Schwalbacher Bächen spielen. Da aber auch sie den Gestank kennt, der gelegentlich aus dem Sauerbornsbach aufsteigt, hat sie beim Landesamt in Wiesbaden nachgefragt, ob das Spielen im Bach nicht vielleicht gesundheitsschädlich ist.
In ihrer Antwort schreibt Dr. Christina Klein vom HLNUG das die Sorge von Julie Schillinger berechtigt ist und Kinder besser nicht in Wald-, Sauerborns- und Schwalbach spielen sollten. „Fließgewässer sind im Allgemeinen keine Badegewässer, da sie als sogenannte Vorfluter Abwässer unterschiedlichster Herkunft aufnehmen. Sie werden nicht auf Keimbelastungen untersucht.“ Grundsätzlich seien alle Fließgewässer mit unterschiedlichen Keimen belastet.
Ein Blick auf die Internetseite des HLNUG zeigt, dass der Sauerbornsbach, in dem im Bereich der Eichendorff-Anlage besonders gerne Kinder spielen, außerordentlich stark belastet ist. Er zeigt nach Angaben von Christina Klein „eine relativ hohe Belastung mit Nährstoffen, wie Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phophor, die auf fäkale Verunreinigungen hinweisen“. Das Landesamt weiß das ganz genau, weil es an der Brücke der Hauptstraße über den Bach Nahe der alten Kapelle eine Messstelle hat.
Das HLNUG empfiehlt daher, besser nicht in den Fließgewässern zu baden oder zu spielen. In Hessen gebe es zahlreiche Badeseen, in denen man im Sommer schwimmen kann und die in der Badesaison engmaschig auch auf Keimbelastung überwacht werden. Wie sauber die einzelnen Seen sind, kann man auf der Internetseite www.badeseen.hlnug.de sehen. MS