1. August 2018

In zwei Schwalbacher Apotheken machen Flüchtlinge eine Ausbildung - Positive Erfahrungen

Eine Chance in Deutschland

Frederik Modrack von der Pinguin Apotheke unterstützt diese junge geflüchtete Frau bei ihrer Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischen-Assistentin. Foto: Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft

Kaum ein anderes Thema hat Deutschland seit 2015 so sehr bewegt wie die Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Die Globalisierung ist nicht mehr abstrakt, sondern greifbar. Und das in jeder Nachbarschaft – auch in Schwalbach.

Gerade für junge Menschen, die nach Deutschland kommen, ist die duale Ausbildung ein wichtiger Baustein für ein selbstständiges Leben. Die Unternehmer-Brüder Erik Modrack von der Limes-Apotheke und Frederik Modrack von der Pinguin Apotheke gehören zu jenen engagierten Betrieben, die zwei jungen Frauen mit Fluchthintergrund die Chance geben, die Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischen-Assistentin zu absolvieren.
Die beiden 23-Jährigen, aus dem Irak und Syrien, erprobten sich zunächst in einem Langzeitpraktikum, konnten die beiden Unternehmer jedoch schnell von ihrem Interesse und Willen überzeugen. „Es war schön zu sehen, wie schnell sie neu Erlerntes umsetzen konnten. Da ich sehr optimistisch bin, dass Malva und Rafal ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, haben wir ihnen den Ausbildungsplatz gerne angeboten“, sagt Erik Modrack überzeugt.
Dass die beiden Frauen die Ausbildung so erfolgreich absolvieren, hängt nicht zuletzt auch mit einem lokalen Netzwerk aus verschiedenen Akteuren zusammen, das den Menschen hilft, hier Fuß zu fassen. Denn ohne die annehmende Unterstützung von vielen Menschen, da ist sich Rafal sicher, wäre die Ausbildung nicht zu schaffen.
Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft begleitet die beiden auf ihrem Weg. Mit dem Programm Wirtschaft integriert unterstützt es Auszubildende mit erhöhtem Sprachförderbedarf und ihre Ausbildungsbetriebe in allen Fragen rund um die Ausbildung und das Leben in Deutschland. Dazu findet seit Beginn der Ausbildung wöchentlich am Standort Hofheim Stützunterricht und Sprachförderung statt, um die Sprachkenntnisse zu vertiefen und mögliche Defizite in Fachkunde aufzuarbeiten. „In den Unterrichten beim Bildungswerk bekomme ich Hilfe, Fachbegriffe und Fremdwörter zu verstehen“, sagt Malva.
Daneben erfahren die Auszubildenden auch eine sozialpädagogische Unterstützung und können an gemeinschaftlichen freizeitpädagogischen Angeboten, wie Besuchen in Museen, aber auch an gemeinsamen Wanderungen und Kochtagen teilnehmen, die das Miteinander verschiedener Kulturen weiter fördern. red

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