Auf den Spuren der Weltmeister

Eines der größten Schachtalente in Deutschland geht in Schwalbach zur Schule. Im November fährt Kevin Haack, der die siebte Klasse der Albert-Einstein-Schule (AES) besucht zu den Juniorenweltmeisterschaften nach Santiago de Compostela.

Die Junioren-WM wird altersgetrennt veranstaltet: in Spanien die Turniere U8, U10 und U12, in Griechenland die Turniere U14, U16 und U18. Bei dem Turnier machen die etwa 100 besten Spieler der Welt in der jeweiligen Altersgruppe mit. In der U12 kommen mit Kevin Haack noch zwei weitere Spieler aus Deutschland.
Kevin Haack hat vor vier Jahren mit Schach angefangen, als sein Vater es ihm gezeigt hat. „Nach ein paar Wochen hab ich ihn das erste Mal besiegt“, meint der junge Schachmeister stolz. Von da an war er jeden Freitag beim Training des SC Sulzbach. Bei seiner ersten Main-Taunus-Bezirksmeisterschaft wurde er knapp hinter dem Sieger Vize-Meister.
Daraufhin ging es zur U8-Hessenmeisterschaft in Bad Homburg, wo er den sechsten Platz belegte. Diese Platzierung habe ihm noch mehr Lust gemacht, weiter Schach zu spielen. Von da an nahm Kevin Haack an allen möglichen Turnieren in ganz Hessen und außerhalb Hessens teil.
Seit der Hessenmeisterschaft 2015 ist Kevin Haack bei den „Chess Tigers“ in Bad Soden, wo er Training bei einem aktuellen Schachbundesligaspieler hat. Bei einem ehemaligen Bundesligaspieler hat er auch noch Privattraining. In der Albert-Einstein-Schule ist er in der Schach-AG und konnte schon zweimal den Schulschachpokal „Hibbdebach gegen Dribbdebach“ gewinnen.
Bei der U10-Hessenmeisterschaft 2016 „entdeckte“ ihn der Hessenkader, in der die besten Jugend-Spieler Hessens alle drei Monate ein Wochenende in Marburg Training haben und bei großen Turnieren betreut werden. 2017 wechselte Kevin Haack den Verein und ging zum SC Bad Soden.
Bei der Hessenmeisterschaft 2018 wurde er hessischer Vizemeister und qualifizierte sich für die deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2018 in der Altersklasse U12 in Willingen. Dort erzielte er den zwölften Platz und qualifizierte sich zunächst nicht für die WM. Dafür hätte er unter den ersten Sechs sein müssen. „Es gab jedoch noch eine andere Möglichkeit, nach Spanien zur WM zu fliegen: Ich musste zweimal eine ziemlich hohe Leistung bei Turnieren spielen, was mir in Leipzig bei den Deutschen Amateurmeisterschaften und bei einem Turnier in Gießen gelang“, erklärt Kevin Haack stolz.
Sein Ziel sei es, erst einmal gut mitzuhalten. Eine Platzierung in der vorderen Hälfte wäre für ihn ideal, aber wenn das nicht klappt, „ist das auch okay“.  red