Zum Artikel „Für die Sicherheit kämpfen“ in der Ausgabe vom 8. August erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief des CDU-Stadtverordneten Axel Fink. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.
„Der Bericht in der letzten Schwalbacher Zeitung über die durch den Brandanschlag auf ihr Auto in der Avrilléstraße geschädigte junge Familie hat mich sehr bewegt. Man mag sich kaum vorstellen, welche Erinnerungen und Assoziationen bei einer Familie zu Tage treten, die in Deutschland Zuflucht gesucht hat, nachdem sie in ihrer Heimat aus religiösen Gründen von den Taliban verfolgt wurde und dort nur knapp einem Brandanschlag auf ihre Gemeinde entgangen ist.
Der Fall zeigt erneut, dass schöne Bilder von Pressekonferenzen zwar den Eindruck vermitteln können, dass man sich um das Problem kümmere, aber dass eine dauerhafte Lösung noch weit entfernt ist. Da reicht es aus Sicht der Stadt, die ein solches Problemklientel beherbergt, auch nicht, nur auf polizeiliche Maßnahmen zu setzen und eigene Zuständigkeiten und Versäumnisse von sich zu weisen. Das Problem wurde leider viel zu lange runtergespielt.
Als wir es seitens der CDU im Wahlkampf 2013/2014 aufgriffen haben, wurde uns Nestbeschmutzung und Panikmache vorgeworfen. Wir würden den guten Ruf unserer Stadt besudeln und mit den Ängsten der Menschen spielen. Gilt das heute eigentlich auch noch? Die Kommunalpolitik hat das Problem zu lange unterschätzt. Da nehme ich auch mich und unsere eigene Partei nicht vollends aus. Die Stadt muss aber mehr tun. Eine stationäre Videoüberwachung am Marktplatz reicht da nicht. Leider wurde der von der CDU initiierte nächtliche Wach- und Streifendienst für die Stadtmitte von der neuen SPD/FDP-Mehrheit wieder eingestampft, noch bevor er seine Arbeit richtig aufnehmen konnte. Er wäre ein weiterer wichtiger Baustein in einem Gesamtpaket an erforderlichen Maßnahmen.
Doch zurück zur Familie Mahmood: Es ist im positiven Sinne bemerkenswert und in jeder Hinsicht zu unterstützen, dass sich die Familie ihrer schwierigen Vergangenheit zum Trotz hier so vorbildlich integriert hat und auch wirtschaftlich inzwischen auf eigenen Füßen steht. Das soll durch diesen von der Versicherung nicht abgedeckten Vandalismus-Schaden nicht gefährdet werden. Daher bin ich begeistert von der Idee der Schwalbacher Zeitung und Herrn Schlosser, ein Spendenkonto zur Unterstützung der Familie einzurichten. Meine Familie und auch weitere Kolleginnen und Kollegen aus der CDU werden sich gerne hieran beteiligen.“