4. September 2018

Stadtverordnete beschließen die Zukunft des umstrittenen Geländes „Am Erlenborn 2“

Irgendwann soll gebaut werden

Das alte Wohnhaus „Am Erlenborn 2“ soll im kommenden Jahr kernsaniert werden. Archivfoto: Schlosser

Ein halbes Jahr nach dem gescheiterten Bürgerentscheid zu einem weiteren Schulkinderhaus auf dem Grundstück „Am Erlenborn 2“ hat die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen von SPD und FDP beschlossen, stattdessen ein Wohnhaus auf das Gelände zu bauen.

Mit dem neuen Beschluss werden aber auch alle vorhergehenden Planungen und Überlegungen der rot-gelben Koalition geändert. Von einem großen Wohnblock ist jetzt nicht mehr die Rede. Nach dem neuesten Beschluss soll das bestehende Wohnhaus kernsaniert werden. Anschließend soll auf der freien Fläche des Grundstücks ein weiteres Wohnhaus gebaut werden, das drei Vollgeschossen und eventuell auch noch ein Dachgeschoss haben soll.
Die Betreuung der Grundschüler wollen SPD und FDP gewährleisten, in dem sie dem Kreis anbieten, dass die Stadt Schwalbach ein weiteres Schulkinderhaus auf dem Gelände der Geschwister-Scholl-Schule baut und es dem Kreis schenkt. Eine Zustimmung des Kreises dafür hat die Koalition allerdings bis heute nicht. Offiziell gibt es nicht einmal Gespräche darüber und die CDU-Opposition behauptet gar, der Kreis wolle diese Lösung nicht.
So wird es noch einige Jahre dauern, bis ein neues Schulkinderhaus an der Geschwister-Scholl-Schule gebaut wird. Aber auch der Bau des neuen Wohnhauses wird sich noch hinziehen. Denn zunächst soll der Magistrat nun eine Kostenschätzung für die Sanierung des 56 Jahre alten bestehenden Wohngebäudes vorlegen. Anfang 2019 wird gerade einmal feststehen, wie der zeitliche Ablauf der Baumaßnahme sein wird und wo die Mieter untergebracht werden sollen, die zurzeit dort wohnen.
Ist die aufwendige Kernsanierung dann geschafft, wollen SPD und FDP mit dem Bau eines unterkellerten Mehrfamilienhauses auf dem noch freien Restgrundstück beginnen. Dort sollen möglichst viele kleine Wohnungen entstehen, die auch für Senioren geeignet sind.
In der Sitzung am vergangenen Donnerstag prallten noch einmal die unterschiedlichen Auffassungen aufeinander, wofür das Grundstück „Am Erlenborn 2“ am besten verwendet werden kann. Nancy Faeser (SPD) wiederholte das Mantra vom bezahlbaren Wohnraum und Barbara Blaschek-Bernhardt (B90/Die Grünen) nannte es „verantwortungslos“, die letzte freie Fläche in der Nähe der Grundschule „für ein paar lächerliche Wohnungen“ zu verschwenden.
Die CDU folgte der Koalition zwar noch bei der Sanierung des Bestandsgebäudes. Den Neubau lehnte sie aber genauso ab wie die Grünen. Beide Fraktionen vertreten den Standpunkt der Bürgerinitiative und wollen stattdessen dort ein neues Schulkinderhaus errichten. Der Antrag wurde am Ende mit der knappen Mehrheit der SPD-FDP-Koalition angenommen. MS

Das wurde im Detail beschlossen: Antrag A 18/0057

 

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