Es gibt Eltern, die glauben, wenn sie ihre Kinder anbrüllen oder vielleicht sogar schlagen, würden die Kleinen so viel Angst bekommen, dass sie artig und gehorsam werden. Dass eher das Gegenteil der Fall ist, hat sich heute Gott sei Dank weitgehend herumgesprochen.
So ähnlich wie mit Kindern ist es auch mit den gleichermaßen unreifen wie asozialen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zurzeit in der Limesstadt ihr Unwesen treiben. Auch bei ihnen führt erhöhter Druck geradewegs zu neuer „Bockigkeit“, auch wenn das völlig irrational ist. Schließlich haben Brandstiftungen und Steinewürfe gegen die Polizei irgendwann eben doch gravierende Konsequenzen, die auch für die härtesten Gang-Mitglieder sehr unangenehm sein werden. Doch die Jungs scheinen tatsächlich so vernagelt zu sein, dass mehr Polizei nicht zu weniger, sondern zu mehr Ärger führt.
Nachgeben darf die Staatsmacht natürlich nicht. Aber sie muss die Strategie ändern. Statt sich auf das ewige Spiel von Provokation und Reaktion einzulassen, sollte sie das Gespräch suchen und bei ihren jugendlichen Gegnern mal nachfragen, was die mit ihren dämlichen Aktionen eigentlich erreichen wollen und ihnen in aller Ruhe erklären, dass sie zurzeit keine Helden sind, die von irgendjemand in der Stadt Respekt erwarten können. Vielleicht findet sich dann bei Schwalbachs Problemkindern doch noch ein Rest Vernunft, mit dem sich die Schwierigkeiten lösen lassen.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „Limesstadt kommt nicht zur Ruhe“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das grauen Kommentarfeld unten!