29. Oktober 2018

Ein Frankfurter Stadthistoriker berichtet über „ein Loch in der Stadtgeschichte“

Jüdische Immobilien in Frankfurt

Mit seinem Vortrag „Arisierung jüdischer Immobilien durch die Stadt Frankfurt“ leitet Dieter Wesp die Veranstaltungsreihe „80 Jahre Novemberpogrome“ der GCJZ ein. Foto: Veranstalter

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) im Main-Taunus-Kreis lädt am Donnerstag, 1. November, zum Vortrag „Arisierung jüdischer Immobilien durch die Stadt Frankfurt“ ein.

Referent Dieter Wesp, Stadtführer und Stadthistoriker in Frankfurt, hat die Geschichte des heutigen Luxushotels Villa Kennedy in Frankfurt-Sachsenhausen erforscht. Dabei kam heraus, dass der historische Kern des Hotels ursprünglich ein Wohnhaus einer jüdischen Bankiersfamilie war und die Stadt Frankfurt sich unter Druck und unter Wert das Gebäude 1937 angeeignet hatte.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die emigrierten Erben mit 150.000 Deutschen Mark Entschädigung abgefunden. Im Jahre 2000 verkaufte die Stadt die Immobilie für 18 Millionen Deutsche Mark an einen privaten Investor. Die Villa Kennedy ist nur eines von rund 170 Immobilen, die die Stadt Frankfurt von 1933 bis 1945 in ihren Besitz brachte. In seinem bildreichen Vortrag veranschaulicht Dieter Wesp die exemplarische Geschichte des Hauses, die für einen bisher nicht erforschten Teil der Frankfurter Stadtgeschichte steht. Ferner wird er über die aktuelle Entwicklung berichten.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr in der evangelischen Limesgemeinde im Ostring 15. Der Eintritt ist frei. red

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