Was manche Schwalbacher von Videoüberwachung halten, haben sie am Wochenende eindrucksvoll im kameraüberwachten Parkdeck unter dem Marktplatz demonstriert: Sie sch… drauf. Wie anders sonst ist der sehr unappetitliche Haufen zu interpretieren, der am Sonntag auf dem Parkplatz mit der Nummer 1 zu bewundern war und der offenkundig nicht von einem Hund stammte?
Gleichwohl scheint die neue „Videoschutzanlage“ an Marktplatz, Busbahnhof und Einkaufszentrum ihren Zweck zu erfüllen. Denn mit dem Tag, an dem die erste der 17 Kameras aufgestellt wurde, verschwanden die Probleme – zumindest aus dem Sichtfeld.
Es wäre naiv zu glauben, dass sich Leute, die Schaufensterscheiben einwerfen, Drogen verkaufen oder herumpöbeln von einem Tag auf den anderen ändern. Nein, sie lungern jetzt in der Julius-Brecht-Straße, vor dem ehemaligen Gemeindezentrum von St. Martin am Mittelweg und an einigen anderen Stellen herum.
Wichtig ist daher, dass die Polizei jetzt am Ball bleibt und verhindert, dass sich irgendwo dauerhaft eine neue Szene wie am unteren Marktplatz etabliert. Dabei sollte sie aber nicht nur auf Kontrollen und Repression setzen, sondern auch den Dialog mit dem manchmal schwierigen Klientel suchen. Denn wie Polizeipräsident Stefan Müller richtig sagte: Eine Videoüberwachung macht nur innerhalb eines Gesamtkonzeptes Sinn.
Lesen Sie dazu auch den Bericht „Die Lage hat sich wesentlich verbessert“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das graue Feld unten!