Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres gab es gestern Abend einen nächtlichen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften in Schwalbach. Rund 300 Feuerwehrleute, Sanitäter und Notärzte aus dem ganzen Main-Taunus-Kreis waren bis in die frühen Morgenstunden des Freitags am Ostring im Einsatz. In zwei Wohnblocks herrschte Lebensgefahr für Feuerwehrleute und Anwohner.
Um kurz vor halb sieben am Abend war es gestern in einem Keller im Wohnblock mit der Hausnummer 13 zu einem Feuer gekommen. Als die Schwalbacher Feuerwehr kurze Zeit später eintraf, stand ein Kellerverschlag in Flammen. Kaum waren die Feuerwehrleute jedoch im Keller, kam es nach Angaben der Polizei zu einer „schlagartigen Brandausbreitung“, vermutlich durch die Explosion dort gelagerter Camping-Gaskartuschen. Für die Feuerwehrleute bestand dadurch Lebensgefahr.
Der Brand erfasste danach binnen kurzer Zeit den gesamten Kellerbereich. Die Löschversuche der Feuerwehr brachten zunächst keinen Erfolg. Es wurden mehrere Löschzüge und weitere Einheiten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes alarmiert.
Derweil breitete sich der Rauch in den Wohnblöcken Nummer 11 und 13 aus. Sämtliche Treppenhäuser und Aufzugsschächte waren so verraucht, dass die Bewohner ihre Wohnungen nicht verlassen konnten. Etwa 20 Personen mussten mit Fluchthauben oder über zwei Drehleitern von den Balkonen auf der Rückseite des Gebäudes evakuiert werden. Insgesamt ging alles glimpflich aus. Verletzt wurde lediglich eine Frau, die über einen Schlauch gestolpert war.
Die Feuerwehren fluteten unterdessen den gesamten Keller mit Löschschaum und brachten damit die Lage unter Kontrolle. Bis das Feuer endgültig gelöscht war, vergingen allerdings mehrere Stunden. Die Nachlösch- und Entlüftungsarbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.
Die Bewohner der betroffenen Wohnblöcke wurden zunächst ins Feuerwehrhaus gebracht. Die meisten kamen für die Nacht bei Verwandten unter, einige wurden in einem Hotel einquartiert. Denn in ihre Wohnungen konnten sie vorerst nicht zurückkehren.
Nach ersten Schätzungen ist bei dem Brand ein Schaden in Höhe von rund 500.000 Euro entstanden. Die Ursache des Feuers steht noch nicht fest, da die Brandermittler den Keller bisher noch nicht betreten konnten. Zwei Videos zum Großbrand finden Sie hier und hier. MS