Gut besucht war am Samstag der diesjährige „Zulu´s Ball“ im Bürgerhaus. Mehr als 500 Besucher tanzten bei der traditionellen Jazzer-Fastnacht im großen Saal oder lauschten der Musik auf den anderen beiden Bühnen. Bericht mit Video
Eines fiel in diesem Jahr auf: Es waren deutlich mehr jüngere Gesichter beim „Zulu´s Ball“ zu sehen als in den vergangenen Jahren. „Das freut mich sehr“, sagte Kulturkreis-Geschäftsführerin Anke Kracke. „Die Traditionsveranstaltung soll es schließlich noch lange geben.“
Genau 40 Jahre nach der Premiere ist der „Zulu´s Ball“ immer noch ein Magnet für Jazzfreunde aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet. Und auch in diesem Jahr wurde wieder exzellente Musik geboten. Für viel Schwung sorgte vor allem die „International Bayoogie Band“, die erstmals im großen Saal spielte immer wieder für eine überfüllte Tanzfläche sorgte. Da wirkte das opulente „Swing Dance Orchestra“, das im Wechsel mit der Band mit 15 Musikern die Zeiten von Benny Goodman und Glenn Miller stilecht aufleben ließ, schon etwas gesetzter, wobei der satte Sound auch nach vielen Stunden noch beeindruckte.
Lauter und rhythmischer ging es wie immer im Gruppenraum 1 zu, der beim „Zulu´s Ball“ Blues Corner genannt wird. Im Wechsel sorgten „Tin Pan Alley“ und die „Ludwig Seuss Band“ für Stimmung, die einen mit einem ziemlich coolen Sound, die anderen mit treibenden Rhythmen und klassischem Blues und Zydeco.
Stets gut gefüllt war auch die Piano-Bar im hinteren Bereich. Im schummrigen Rotlicht griff dort Christoph Oeser in die Tasten, der sein Instrument bei seinen Boogie-Woogie-Nummern in atemraubendem Tempo bespielte, so dass man dieses Mal auch in der „ruhigen“ Piano-Bar hätte tanzen können. Etwas langsamer, wenn auch nicht minder virtuos machte es Bernd Lhotzky, der zweite Pianist des Abends.
Von 19 bis 1 Uhr ging das so. Stündlich wechselten sich die Musiker ab und die Jazzfreunde wanderten beseelt von einer Bühne zur anderen. Auch nach 40 Jahren scheint der „Zulu´s Ball“ von seiner Faszination noch nichts verloren zu haben. MS