28. Februar 2019

Großes Interesse am Obstbaumschnittkurs des BUND

Die Kunst des Baumschnitts

Jürgen Blum (orange Jacke) erklärte am lebenden Apfelbaum, welche Äste abgeschnitten werden sollten. Die Teilnehmer legten dabei auch selbst Hand an. Foto: Schlosser

„Jeder muss seinen eigenen Stil entwickeln.“ Wenn Jürgen Blum das sagt, spricht er nicht von Musikern oder Künstlern. Er steht auf der Streuobstwiese des BUND Schwalbach/Eschborn und erklärt den Schnitt von Obstbäumen. Bericht mit Video

Dass das eine durchaus kreative Arbeit ist, wird schon daran deutlich, dass die rund 20 Teilnehmer des jüngsten Schnittkurses des BUND schon nach kurzer Zeit am lebenden Apfelbaum diskutieren, welche Äste aus welchem Grund gekappt werden sollten. Manch einer klettert auch mutig in die Krone und lässt Rosenschere und Klappsäge kreisen.
Einmal im Jahr veranstaltet der BUND Schwalbach/Eschborn – meistens Ende Februar – auf seiner Wiese am Kronberger Hang einen Obstbaumschnittkurs. Am vorletzten Samstag war das Interesse besonders groß. Mehr als 20 Schwalbacher und Eschborner wollten wissen, was genau sie mit ihren Bäumen machen sollen. Vom Besitzer eines Spalierbaums, über Kleingärtner bis zum Ehepaar mit eigener Streuobstwiese in der Familie waren die verschiedensten Baumbesitzer vertreten.
Ihnen allen machte Diplom-Biologe Jürgen Blum erst einmal Mut: „Man kann eigentlich nicht zu viel wegschneiden“, berichtete er. Im schlimmsten Fall gäbe es dann in einem Jahr etwas weniger Obst. Schaden könne man den Bäumen aber in der Regel nicht. Auch der Zeitpunkt des Schnitts spielt keine große Rolle. Außer im Frühjahr kann man jederzeit zur Schere greifen. „Im Winter erkennt man ohne Laub aber einfach besser, wo geschnitten werden muss“, erläuterte Jürgen Blum.

Etwa eine halbe Stunde lang erklärte er den Teilnehmern die theoretischen Grundlagen des Baumschnitts, sprach von Leitästen, außensitzenden Augen und der Saftwaage. Dann durften die Schüler selbst Hand anlegen und ihr neues Wissen in der Praxis ausprobieren. Jürgen Blum und sein BUND-Kollege Christian Eckert beantworteten dabei aber auch geduldig viele konkrete Fragen, die die Baumbesitzer zu ihren eigenen Bäumen hatten und gaben viele nützliche Tipps.
Den Obstbaumschnittkurs bot der BUND den Hobbygärtnern kostenlos beziehungsweise gegen eine freiwillige Spende an. Der jährliche Kurs auf der vereinseigenen Streuobstwiese direkt am Sauerbornsbach gehört mittlerweile schon zu den Traditionsveranstaltungen der Ortsgruppe. Wer sich näher für den BUND Schwalbach/Eschborn interessiert, kann sich auf der Internetseite www.bund-schwalbach-eschborn.de informieren oder zu den monatlichen Treffen kommen. Diese finden immer am ersten Dienstag eines Monats um 20 Uhr in der Evangelischen Limesgemeinde statt. Am 5. März fällt das Treffen allerdings aus, da die Ortsgruppe eine Woche später ihre Jahreshauptversammlung hat. MS

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