5. März 2019

Blick ins Archiv

Als der „Zulu´s Ball“ Premiere feierte

Das ehemalige „grüne Häuschen“ wurde vor zehn Jahren verkauft und wartet weiter auf seine Sanierung. Foto: Groh

Die Schwalbacher Zeitung existiert nun schon seit fast 45 Jahren und versorgt seitdem die Bürger mit den wichtigsten Ereignissen rund um Schwalbach. Aber welche Ereignisse dominierten früher die Zeitung – und welche tauchen im Laufe der Zeit immer wieder auf? Eine kleine Zeitreise gibt einen Einblick in die Vergangenheit vor 10, 20, 30 und 40 Jahren und bietet verschiedene Einblicke in die jüngere Schwalbacher Geschichte.

Im Bürgerhaus fand vor genau 40 Jahren die Premiere des „Zulu’s Ball“, der wohl bekanntesten Schwalbacher Fastnachtsveranstaltung, statt. Ebenso hatte es die Pinguine schon damals auf die Stadtkasse abgesehen, die im Rahmen des legendären Rathaussturms erobert wird.
1979 nahmen rund 400 Bürger am Sturm Teil, und das bei einer Einwohnerzahl von rund 15.144 Einwohnern. Über die Jahre stagnierte diese jedoch, sodass in Schwalbach – als einzige Stadt im Main-Taunus-Kreis – die Einwohnerzahl zwischen 1979 und 2009 sank. Während man 2009 schließlich nur noch 14.570 Einwohner zählte, sind es heute wieder rund 15.400.
In den späten 80er-Jahren hatten die Leser der Schwalbacher Zeitung bereits die Möglichkeit, ihre Anliegen loszuwerden. Hier ist nicht die Rede von Leserbriefen, sondern von der damaligen Rubrik „Meinungsmarkt“. Von besonders großer Bedeutung schien 1989 die Rettung der örtlichen Vögel zu sein: So wurden Katzenbesitzer gebeten, sie mögen ihren Tieren doch Glöckchen um den Hals hängen, damit die Vögelchen gewarnt seien. In diesem Zuge wurden die Besitzer freundlich daran erinnert, ihre Aufsichtspflicht gegenüber den Katzen nicht zu vernachlässigen.
Im Jahr zuvor war es zu einem Störfall im Atomkraftwerk Biblis gekommen, wobei einige sogar meinen, man sei aufgrund eines Bedienungsfehlers nur knapp einer Kernschmelze entgangen. Auch die Bürger Schwalbachs wären von so einem Unglück betroffen gewesen und hätten laut einem Experten eines Öko-Instituts, abhängig vom Wetter, sogar evakuiert werden müssen.
Während sich dieser Vorfall bis heute in Deutschland nicht wiederholt hat, so kann man das von anderen Situationen nicht behaupten. Auch im Jahr 1989 schaffte es das Thema Flüchtlinge in die Schwalbacher Zeitung und beschäftigte die Stadt. Damals handelte es sich um eine zunehmende Zahl an somalischen Flüchtlingen, welche in die hessische Erstaufnahmeeinrichtung kamen, die sich damals noch auf dem Gelände der heutigen Obermayr-Schule befand. In diesem Zusammenhang wurde ein Informationsabend in Schwalbach veranstaltet, bei dem mehrere Flüchtlinge von den Geschehnissen in Somalia berichten.
Zehn Jahre später wurde dann über die Nutzung von Solaranlagen diskutiert. Im Jahr 1997 betrug die Fläche installierter Kollektoren in Deutschland rund 2,24 Millionen Quadratmeter. Heute sind es über 20,6 Millionen Quadratmeter. Betrachtet man die Solarnutzung in der Stadt Schwalbach, so hat sich auch hier die Anzahl genutzter Anlagen in den vergangenen Jahren mehr als verzehnfacht.
Jan Frey wurde 1999 im Rahmen eines Gottesdienstes als Pfarrer in die Evangelische Limesgemeinde eingeführt. Er wechselte nach einigen Jahren zwar in die Kirchengemeinde Neuenhain, ist heute aber immer noch in Schwalbach präsent. Als Mitglied der SPD-Fraktion ist er in der Stadtverordnetenversammlung in Schwalbach vertreten und im Ausschuss Bau, Verkehr und Umwelt und tätig.
Auf dem Gebiet „Bauen“ beschäftigte ein Jahrzehnt später ein neues Thema die Stadt. Das alte Schulhaus mit dem danebengelegenen Bauernhaus waren damals in einem solch schlechten Zustand, dass es nur wenige Optionen für die Weiterverwertung gab. Beide Gebäude standen bereits einige Zeit leer und gehörten damals noch der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Viele Vorschläge wurden ausgearbeitet, unter anderem stand die Umwandlung des Schulhauses in ein Heimatmuseum im Raum. Doch letztlich schien die einzige, aus finanzieller Sicht sinnvolle Lösung für die Stadt, der Verkauf an einen „sanierungswilligen Handwerker“ zu sein. Die Gebäude konnten zum Grundstückspreis erworben werden und sollten anschließend vom Käufer selber saniert werden.
Tatsächlich erwarb dann Ende 2009 ein privater Käufer beide Gebäude und fing direkt an zu sanieren. Allerdings nur das alte Schulhaus. Das Bauernhaus daneben befindet sich bis heute – knapp ein Jahrzehnt später – noch immer in seinem alten, unsanierten Zustand. Anna Groh

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