19. März 2019

Regisseurin Karin Kaper stellt Dokumentarfilm im Rahmen des Polnischen Kaleidoskops vor

„Wir sind Juden aus Breslau“

Das Polnische Kaleidoskop setzt seine Veranstaltungsreihe am Dienstag, 26. März, mit dem Film „Wir sind Juden aus Breslau – Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933“ fort.

In Kooperation mit dem Wohnstift Augustinum Bad Soden-Neuenhain, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis und dem Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach wird der Film in Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper um 19.30 Uhr im Augustinum in der Georg-Rückert-Straße 2 in Bad Soden gezeigt. Karten gibt es für acht Euro an der Abendkasse.
Der Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies setzt ein eindringliches Zeichen gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa. Ein Film, der aufzeigt, wohin eine katastrophale Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führt. Ein Film, der anhand der Lebensschicksale der Protagonisten auch die Gründung des Staates Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung setzt.
Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden.
Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. 14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films.
Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft. red

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