25. März 2019

Beim Jugendkongress wurden erste Grundsätze für ein Jugendparlament formuliert

Jugendliche sollen mitreden

Vertreter von Jugendparlamente aus anderen hessischen Städten waren ins Atrium gekommen, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Foto: Rautert

„Die von euch erarbeiteten Ergebnisse sind sehr beeindruckend. Ich empfehle, sie möglichst schnell umzusetzen“, kommentierte Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) am vergangenen Samstag die ihr und Stadtverordnetenvorsteher Eyke Grüning (SPD) präsentierten Ergebnisse des Jugendkongresses „Ein Jugendparlament für Schwalbach“.

Mehr als 30 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren waren im Atrium zusammengekommen, hatten Ideen ausgetauscht, Vorschläge gemacht und in Arbeitsgruppen wesentliche Grundlagen für ein Jugendparlament formuliert. Basis für ihre Zusammenkunft war ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, in Schwalbach ein repräsentatives und demokratisch gewähltes Jugendparlament zu etablieren. Damit soll dieser Altersgruppe die Möglichkeit gegeben werden, ihre Interessen und Anliegen auf kommunaler Ebene selbst zu vertreten.
Für die Teilnahme am Kongress hatte die Stadt jeden Schwalbacher im fraglichen Alter angeschrieben. Zudem wurden auch Vereine und andere Organisationen motiviert, für eine Teilnahme zu werben. Dass aber so viele Jugendliche dem Aufruf der Stadt gefolgt waren, überraschte die anwesenden Vertreter der Stadt positiv.
Was alle anwesenden Jugendlichen gemeinsam hatten, war ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Die Themen, die sie bewegen, sind aber durchaus unterschiedlich. So liegt dem 14-jährigen Per das Thema Sicherheit, einerseits im Hinblick auf Kriminalität, andererseits in Bezug auf den Verkehr auf den Schulwegen, besonders am Herzen. Das Thema Kriminalität in Schwalbach sieht auch der 15-jährige Kai als Problem. Er hat deswegen sogar einen Newsletter der hessischen Polizei abonniert.
Ein anderes Thema treibt den 18-jährigen Niklas um: „Wir brauchen einen Grillplatz in Schwalbach, der sicher ist und auch für größere Feiern geeignet ist.“ Er begründet seinen Wunsch damit, dass die diesjährige Feier zum Abschluss der Abiturprüfungen mangels geeigneter Örtlichkeiten in Bad Soden stattfinden musste.
Von den Jugendlichen wurden aber noch viele weitere Themen diskutiert. Zu ihrer Unterstützung nahmen am Kongress auch Gäste aus Jugendbeteiligungsprojekten in Friedrichsdorf, Marburg und Wetzlar teil. Unter der Leitung von Achim Lürtzener vom städtischen Jugendbildungswerk wurde in den drei Arbeitsgruppen Rahmenbedingungen, Satzung und Wahlordnung sowie Wesentliches für das zu gründende Jugendparlament formuliert. Dazu gehören neben formalen Grundsätzen auch die Wünsche nach einem Rederecht in der Stadtverordnetenversammlung, der Anwesenheit eines erwachsenen Politikers bei jedem zweiten Treffen, die Nennung eines Ansprechpartners aus der Politik sowie die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten, technischer Ausstattung und nicht zuletzt eines fixen Etats. Auf eine Aufwandsentschädigung wird verzichtet. Dafür sollen die Jugendparlamentarier freien Eintritt zu diversen Veranstaltungen erhalten.
Den Wunsch nach einer eigenen Website konnte Achim Lürtzener dem jungen Publikum gleich erfüllen. Unter der Adresse www.jupa-schwalbach.de können künftig die Aktivitäten der jungen Parlamentarier verfolgt werden.
„Im Prinzip sind alle Ideen richtig gut“, drückte Eyke Grüning den Jugendlichen gegenüber seine Anerkennung aus. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin und den anderen Stadtverordneten muss er nun für die Umsetzung der Kongressergebnisse sorgen. Ziel ist es, die Wahlen zum Jugendparlament im November 2019 stattfinden zu lassen. Die konstituierende Sitzung soll dann bereits am 1. Dezember erfolgen. hr

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