Was es bedeutet, Mieter einer großen Wohnungsbaugesellschaft zu sein, wissen viele Schwalbacher nur allzu gut. Da kann schon Verständnis aufkommen für die Demonstranten, die am Wochenende in Berlin auf die Straßen gegangen sind und die offen eine Enteignung der Gesellschaften forderten.
An der frischen Luft mögen die frustrierten Berliner Mieter ihr Mütchen gekühlt haben. Doch wer auch nur kurz darüber nachdenkt, wird feststellen, dass der Vorschlag allenfalls zu noch höheren Mieten führt. Denn enteignen heißt in einem Rechtsstaat ja nicht wegnehmen, sondern zwangsweise abkaufen. Also wird die Sache sehr, sehr teuer. Die Städte müssten Milliarden ausgeben, ohne dass eine einzige Wohnung neu gebaut wird. Im Gegenteil: Den Städten würde anschließend das Geld für eigene Wohnungsbau-Projekte fehlen und Investoren würden aus Furcht vor Enteignung keinen Cent mehr in die Hand nehmen, um neue Wohnungen zu bauen.
Nein, der Vorschlag, Wohnungsbaugesellschaften zu verstaatlichen, ist volkswirtschaftlicher Unsinn und alle Politiker, die auch nur im Ansatz Sympathie für die Idee heucheln, haben mindestens das Populismus-Level der AfD erreicht.
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