8. Mai 2019

Serie von Brandanschlägen terrorisiert die Limesstadt

Jugendliche außer Rand und Band

In der vergangenen Nacht leuchteten rund um den Marktplatz und in den angrenzenden Straßen die Blaulichter, nachdem es zu einer Serie von Brandanschlägen gekommen war. MS/Foto: Abu-Awad

Kaum nehmen die Spannungen mit Jugendliche und jungen Erwachsenen in der Limesstadt zu, sind auch die Feuerteufel wieder da. Jetzt gab es einen Brandanschlag auf das Bürgerhaus und das Auto von Bürgermeisterin Christiane Augsburger und das eines leitenden Polizeibeamten wurden mit Steinen beworfen. Der Schaden beträgt mehrere zehntausend Euro.

In der vergangenen Nacht war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Die Sirenen und eine Vielzahl an Martinshörnern rissen die Schwalbacher zwischen 1 und 2 Uhr aus dem Schlaf. Erster Einsatzort war das Schwalbacher Bürgerhaus. Dort war ein Feuer im Bereich der Bühne gemeldet worden. Beim Eintreffen der Trupps hatte die automatische Sprinkleranlage das Feuer bereits gelöscht. Es wurde eine Nachkontrolle durchgeführt und das durch die Sprinkleranlage eingesetzte Wasser mit zwei Wassersaugern wieder aus dem Gebäude entfernt. Wie sich später herausstellte, war eine Glasscheibe eingeschlagen worden und eine Flasche mit Brandbeschleuniger ins Gebäude geworfen worden.
Noch während der Löscharbeiten im Bürgerhaus wurde ein Mülltonnenbrand in der Badener Straße gemeldet. Dort standen bereits drei Müllcontainer im Vollbrand, die mit Hilfe von zwei Schnellangriffen gelöscht wurden.
Fast zeitgleich mit den vorangegangenen Bränden wurde eine weitere Einsatzstelle in der Pommernstraße gemeldet. Dort brannte Unrat vor einem Gebäude und wurde mit dem Schnellangriff gelöscht. Über die Leitstelle wurde ein weiterer Mülltonnenbrand in der Frankenstraße gemeldet. Dort standen gleich fünf Müllcontainer im Vollbrand. In der Frankenstraße befand sich beim Eintreffen der Feuerwehr noch eine weitere Einsatzstelle. Dort brannten mehrere Mülltonnen und das Feuer hatte bereits auf eine Fassade übergegriffen. Das betroffene Wohnhaus musste mitten in der Nacht geräumt werden. Nach Abschluss der Löscharbeiten konnten die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Schaden am Wohnhaus wird auf knapp 20.000 Euro geschätzt.
Währenddessen wurde ein Brand in der Württemberger Straße gemeldet, in der sechs Mülltonnen brannten. Das Feuer hatte außerdem zwei Autos durch die Hitzeeinwirkung beschädigt. Eine weitere Mülltonne stand am Ostring in Flammen. Schließlich wurde im Wiesenweg die Heckscheibe eines Pkw sowie das Fenster eines Einfamilienhauses eines Polizeibeamten mit Steinen eingeworfen.
Bereits am Vorabend hatten unbekannte Täter gegen 19.20 Uhr das auf einem Parkplatz in der Wilhelm-Leuschner-Straße abgestellte Dienstfahrzeug von Bürgermeisterin Christiane Augsburger beschädigt. In diesem Zusammenhang waren mehrere männliche Personen gesehen worden, die in Richtung Sportanlage flüchteten.

So wie hier in der Württemberger Straße sah es heute Morgen in mehreren Straßen in der Limesstadt aus. Foto: Haarmann

In der Folge wurden starke Polizeikräfte aus dem gesamten Polizeipräsidium zusammengezogen, die bis in die Morgenstunden Kontrollen und Schutzmaßnahmen in Schwalbach durchführten. Aufgrund der Vorfälle will die Polizei ihre Präsenz in den nächsten Tagen wieder deutlich verstärken. Uniformierte und zivile Polizeibeamte sollen wieder deutlich stärker im öffentlichen Raum präsent sein. Zudem wird die speziell für Schwalbach im Juli 2017 eingerichtete Ermittlungsgruppe „AG Schwalbach“ die weiteren Ermittlungen übernehmen und die Ermittlungsarbeit intensivieren. Derzeit wertet der Erkennungsdienst des Polizeipräsidium Westhessens die Spuren der Nacht aus. Im Übrigen hat das Polizeipräsidium Westhessen aus Anlass der Vorfälle eine Sonderkommission mit Mitarbeitern aus dem gesamten Präsidium eingerichtet.
Die Polizei in Eschborn bittet aufgrund der Ereignisse um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer hat Personen gesehen, die für die begangenen Straftaten in Frage kommen oder Beobachtungen gemacht, die zur Aufklärung der Straftaten beitragen könnten? Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06196/9695-0 zu melden. red

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