12. Juni 2019

Spurtunnel sollen dabei helfen, den Gartenschläfer aufzuspüren

Wo ist der „kleine Zorro“?

Michaela Bender (links), Susanne Schneider und Jürgen Blum bringen einen der so genannten Spurtunnel an einem Baum an. Foto: BUND

Lebt der gefährdete Gartenschläfer im Bereich Schwalbach/Eschborn? Dieser Frage geht in den nächsten Monaten der Ortsverband des BUND nach. In Niederhöchstadt sollen nun sogenannte Spurtunnel dabei helfen, der Schlafmaus mit der „Zorro-Maske“ auf die Spur zu kommen.

„Bislang gibt es im Osten des Main-Taunus-Kreises keinen Nachweis des Gartenschläfers“, so Susanne Schneider, Managerin Naturschutzprojekte beim BUND Hessen. „Die nächsten aktuell bekannten Vorkommen ziehen sich von Sindlingen entlang des Mains bis nach Hochheim. Es ist daher hochspannend, ob sich das Verbreitungsgebiet auch in Richtung des Taunus ausdehnt.“ Die Methode ist denkbar einfach: Laufen die Tiere durch die Tunnel, treten sie auf ein „Stempelkissen“ und hinterlassen ihre Spuren auf einem Blatt Papier. Da der Gartenschläfer besondere Schwielen an seinen Pfoten hat, lassen sich seine Spuren gut von denen anderer Kleinsäuger unterscheiden. Die Aktion ist Teil des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“, das im Rahmen des Bundesprogramms biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird.

So sieht der scheue Gartenschläfer aus. Foto: Bohdal

Noch bis Oktober werden die Aktiven des Ortsverbands alle ein bis zwei Wochen die 25 auf Streuobstwiesen an Bäumen und angrenzenden Hecken angebrachten Spurtunnel kontrollieren. „Eines Köders, um die Tiere anzulocken, bedarf es dabei nicht. Neugierig, wie sie sind, erkunden sie die Tunnel von selbst“, erklärt Michaela Bender, Sprecherin des BUND Schwalbach-Eschborn. „Wir freuen uns sehr auf die Untersuchung und hoffen, das Geheimnis um den kleinen Bilch zu lüften. Wir fühlen uns dabei ein bisschen wie Detektive bei der Arbeit“, so Michaela Bender.
Erste Hinweise auf die Anwesenheit des Gartenschläfers gibt es bereits, nun gilt es, einen sicheren Nachweis zu erlangen. Wer zudem Gartenschläfer in der Region sichtet, die sich übrigens auch gerne in Vogelnistkästen und in Gärten einquartieren, kann das – möglichst mit Foto – der Meldestelle unter www.gartenschlaefer.de melden. red

 

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