21. August 2019

Infoveranstaltung der Grünen am Freitag

„Die Bäume können stehen bleiben“

Die Diskussionen um die sieben rotblühenden Kastanien am unteren Marktplatz geht weiter. Foto: privat

Die Schwalbacher Grünen kämpfen weiter für den Erhalt der Kastanien am unteren Marktplatz und widersprechen den Schlussfolgerungen aus dem Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hat. Am Freitag laden sie zu einer Informationsveranstaltung ein.

Dabei wollen die Grünen weitere Überzeugungsarbeit leisten und Möglichkeiten erläutern, wie der Marktplatz mit den vorhandenen Bäumen neugestaltet werden kann. Grundlage ist neben dem Gutachten der Stadt eine von den Grünen beauftragte Überprüfung der Bäume.
Philipp Funk, der in Schwalmstadt einen Baumpflegebetrieb hat und unter anderem die Stadt Kelkheim berät, hat sich die sieben Kastanien ebenfalls angesehen. Er stuft den Allgemeinzustand der Bäume als „vital“ ein. Seiner Einschätzung nach haben die Bäume eine Lebenserwartung von rund 60 Jahren. Philipp Funk hat auch den Wert der Bäume nach der allgemein anerkannten „Koch´schen Liste“ ermittelt, die Versicherungen bei Schadensfällen zu Grunde legen. Danach entsteht nach seinen Berechnungen durch das Fällen jeder einzelnen Kastanie ein Schaden bis zu 60.000 Euro.
Die Entscheidung der Gründungsväter der Limesstadt, die robustere, auf bis zu zwei Metern Höhe veredelte, rotblühende Rosskastanie auszuwählen sei für den schwierigen Standort „offensichtlich richtig“ gewesen. Kastanien seien Stadt- und Parkbäume und die Schwalbacher Kastanien sollten von vornherein nur so groß werden, wie sie heute sind.
„Mit dem jetzigen Beschluss würden die letzten Kastanien der Gründungszeit der Limesstadt vernichtet“, sagt Arnold Bernhardt, der Stadtverbandsvorsitzende der Grünen. Dass die Bäume derzeit etwas gerupft aussähen, liegt seiner Meinung nach an dem jüngsten Beschnitt für die Videoüberwachung.
Dass über den Zustand der Bäume erst jetzt diskutiert wird, hält Arnold Bernhardt für einen „großen Fehler“. Wenn man ihre Vitalität in Frage stelle, so hätte das bereits in der Planungsphase eingebracht und vorher von Experten überprüft werden müssen. „Wir dürfen von einem Planer erwarten, dass er bereits vorhandenes Grün integriert. Städtebauliche Vorhaben, bei denen wir gesunde Bäume fällen, obwohl sie einer gelungenen Planung nicht im Weg stehen, können und sollten wir uns nicht mehr leisten.“
Ihren Kompromissvorschlag will die Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Katja Lindenau, am Freitag, 23. August, um 17.30 Uhr am unteren Marktplatz erläutern. Sie will Maßnahmen zeigen, die dem Erhalt der Bäume dienen. red

 

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