Die Schwalbacher Grünen ärgern sich darüber, dass bei der Sanierung des Bürgerhauses erneut Parkett aus Tropenholz verwendet wird.
Wie berichtet wird im großen Saal des Bürgerhauses zurzeit ein Teil des Parketts ausgetauscht. Grund dafür ist der Wasserschaden, den die Sprinkleranlage nach dem Brandanschlag Anfang Mai verursacht hat. Auf 320 Quadratmetern verlegt ein Fachbetrieb derzeit das gleiche Material, das auch vorher verbaut war.
Die Grünen fragen sich nun, ob es „Gedankenlosigkeit oder Ignoranz“ gewesen sei, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Die viel zu hohe Nachfrage nach tropischen Hölzern führe dazu, dass immer mehr Regenwald zerstört wird. Der Raubbau an den Regenwäldern sei ein Problem, das alle betrifft.
Die im Bürgerhaus verbaute Holzart „Wenge“ kommt laut den Grünen in den tropischen Wäldern Zentralafrikas vor. Die Wenge gilt als gefährdete Art, vor allem durch übermäßigen Holzeinschlag. „In diesem Fall ist es nun so, dass die Schwalbacherinnen und Schwalbacher demnächst wohl notgedrungen auf einem Stück Regenwald herumtrampeln müssen“, sagt Arnold Bernhardt, der Vorsitzende des Stadtverbands der Grünen. Was vor einigen Jahrzehnten in Unkenntnis der Zusammenhänge vielleicht noch als lässliche Sünde durchgehen mochte, tauge heute nur noch als besonders schlechtes Beispiel und sei „völlig unakzeptabel“.
Nach Auffassung der Grünen hätte es für das Bürgerhaus Alternativen gegeben. Arnold Bernhardt: „Es gibt nur wenige Anwendungen, bei denen tropische Hölzer nicht leicht zu ersetzen sind. Gut geeignete Bodenbeläge gibt es in großer Vielfalt auch aus europäischen und nordamerikanischen Hölzern.“ Nun wollen die Grünen durch Beschluss des Stadtparlaments offiziell festlegen lassen, dass in städtischen Einrichtungen kein Tropenholz mehr eingesetzt wird. red