20. September 2019

Norbert Altenkamp bereitet sein neuer „Job“ im Bundestag viel Freude

„Ich würde meine Mutter nicht verkaufen“

Bundestagsabgeordneter Norbert Altenkamp fühlt sich wohl in Berlin. Foto: Schlosser

Nach zwei Jahren Arbeit im Bundestag hat Norbert Altenkamp (CDU) bei einem Pressetreffen über seine Erfahrungen in Berlin gesprochen. 2017 wurde er als Direktkandidat gewählt und erhielt in Schwalbach 38,5 Prozent der Erststimmen.

Norbert Altenkamp ist 47 Jahre alt und wohnt in Bad Soden. Er war Bürgermeister von Bad Soden und ist jetzt der Nachfolger von Heinz Riesenhuber als Wahlkreisabgeordneter. Norbert Altenkamp berichtete sehr positiv über seine Tätigkeit im Bundestag. Er hat viel Freude an der Arbeit und er entdeckt, dass die Stimmung im Bundestag anders ist, als man erst vermutet. Das Arbeiten ist nicht so spektakulär und voller Aufregung, wie man denken könnte, wenn man zum Beispiel oft die Nachrichten schaut. „Die Diskussionen werden in angemessenem Ton und sachlich geführt. In den Ausschüssen kommt es selten zu Streit“, berichtet Norbert Altenkamp.
Als alles noch neu für ihn war, hielt er sich an den Rat, nur zuzuhören. Doch nicht jeder ging so zurückhaltend an die Arbeit heran: Norbert Altenkamp erzählt, wie er an seinem ersten Tag in Berlin – wie alle anderen neuen Abgeordneten – ein „Starterkit“ für Abgeordnete abholte, das zum Beispiel einen Laptop und eine Bahncard beinhält. Mit ihm stand Philipp Amthor in der Warteschlange, der sich selbstbewusst vorstellte mit den Worten: „Amthor, Philipp, ich bin der neue Abgeordnete.“
Norbert Altenkamp ist in dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, dem er auf persönlichen Wunsch beigetreten ist, und im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, den er von seinem Vorgänger Heinz Riesenhuber „geerbt“ hat. Im Rahmen der Arbeit im Bundestag reiste er bereits nach China und Ägypten, wobei er gerade von der Reise nach China einen bleibenden Eindruck von Chinas Politik, die viel Überwachung beinhält, erhielt. So erzählt er, dass er sein eigenes Handy nicht mit auf die Reise nehmen sollte, aus Angst der deutschen Regierung vor der Spionage.
Nicht nur die Sitzungen in Berlin, sondern auch die Arbeit in seinem Wahlkreis ist ihm sehr wichtig. Zum Wahlkreis 181 gehört der gesamte Main-Taunus-Kreis sowie die Städte Königstein, Kronberg und Steinbach. Er gehört zu den wirtschaftlich stärksten und dynamischsten Regionen Deutschlands. Die Kontakte in seinen Wahlkreis sind Norbert Altenkamp sehr wichtig und er bezeichnet sich selbst als „Wandler zwischen zwei Welten“, denn seine Arbeitszeit ist so aufgeteilt, dass er die eine Hälfte in Berlin und die andere Hälfte „zu Hause“ verbringt. Er sieht sich selbst in einer „Brückenfunktion“, da es ihm sehr wichtig ist die Verbindung zwischen dem Wahlkreis und Berlin herzustellen. „Ich möchte, dass die Entscheidungen aus Berlin hier ankommen und ich die Stimmungen und Meinungen der Bürger nach Berlin mitnehmen kann“, sagt er. Er freut sich auch immer wieder über Schulklassen, die ihn auf Klassenfahrten in der Hauptstadt besuchen. Insgesamt hat er dort schon 1.400 Schüler aus dem MTK getroffen.
Auch den Kontakt mit einzelnen Bürgern schätzt Norbert Altenkamp sehr. Auf E-Mails von Kritikern reagiert er auf eine besondere Weise: Wenn möglich, lädt er sie zu einem persönlichen Gespräch ein. Die Menschen sind dann meist sehr verwundert. Norbert Altenkamp: „Mit einem persönlichen Gespräch erreiche ich viel mehr als mit einer Diskussion über das Internet.“ Grundsätzlich hält er nicht viel vom Diskutieren in digitalen Medien, da viele Menschen dort auf Konfrontation aus seien. Die Gespräche mit seinen Wählern sind ihm sogar so wichtig, dass er bei einem Bürger aus Königstein, der wegen eines gebrochenen Fußes nicht ins Wahlkreisbüro kommen konnte, einen Hausbesuch machte.
Insgesamt ist Norbert Altenkamp sehr zufrieden mit der Arbeit im Bundestag und er kann sich vorstellen, in der Fraktion weitere Aufgaben zu übernehmen. Allerdings stellt er klar, dass er für ein politisches Ziel „nie seine Mutter verkaufen würde“, er sich also nicht verbiegen und alles für den Erfolg tun würde.
Abgeordneter möchte er auch über die nächste Wahl im Jahr 2021 hinaus bleiben. „Ich bin bereit und würde mich freuen, wenn ich auch beim nächsten Mal das Vertrauen der CDU-Delegierten gewinnen könnte.“ Mailis Endemann

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