Es ist doch immer wieder erstaunlich, was der Mensch so alles verträgt. Denn nach allem, was man an Bildern aus der nordhessischen Wurstfabrik gesehen hat, ist es ja beinahe erstaunlich, dass am Ende nur zwei Menschen mit geschwächtem Immunsystem an der Salami gestorben sind, die – hübsch und bunt verpackt – die offenbar nicht gerade klinisch reine Wurstküche in Twistetal verlassen hat.
Dann war da ja noch die Großbäckerei aus Rödelheim, in der vor einigen Jahren das Personal die Mäuse fütterte und auch in Schwalbach endeten schon Gastronomie-Karrieren, nachdem die Lebensmittelaufsicht die Küche inspiziert hatte.
Was die Kontrolleure allerdings mit so mancher privaten Küche machen würden, wenn Sie dürften, darüber mag man nur ungern nachdenken. Da liegen gerne einmal die Spüllappen mehrere Tage herum oder nisten Kleinstlebewesen im Biomülleimer, den niemand nach draußen tragen wollte.
Es ist nur schwer zu ertragen, aber wahrscheinlich tummeln sich in den meisten Haushalten so viele Listerien, Clostridien, Yersinien, Shigellen und Salmonellen wie in Twistetal – nur dass sie keiner bemerkt.
9. Oktober 2019