18. Oktober 2019

Große Gemeindefahrt nach Albanien

Unterwegs auf der „Via Egnatia“

Die Reisegruppe besuchte auch das Amphitheater des UNESCO-Weltkulturerbes Butrint. Foto: privat

Vom 6. bis 14. Oktober fand die diesjährige Gemeindefahrt des Pastoralen Raums Main-Taunus-Ost mit Teilnehmern aus Schwalbach, Niederhöchstadt und Eschborn statt. Sie führte nach Albanien mit einem Abstecher an den nordmazedonischen Teil des Ohrid-Sees.

Die Fahrt begann mit einer Stadtbesichtigung der albanischen Hauptstadt Tirana und dem Besuch des dortigen Nationalmuseums mit einem Kurzdurchgang durch die Geschichte des Landes. Über Elbasan, einem wichtigen römischen Haltepunkt an der Via Egnatia, die im Altertum Rom mit Konstantinopel verband, ging es nach Korca, einem bedeutenden Handelsplatz mit einer alten Karawanserei und einem überwältigenden Ikonenmuseum.
Der Abstecher nach Nord-Mazedonien führte an die christlichen Gedenkstätten in Ohrid und zum wunderschön gelegenen Kloster des Heiligen Naum, einem der wichtigen Missionare dieser Gegend aus dem neunten Jahrhundert. Weiter ging es durch eine berauschend schöne Gebirgslandschaft nach Gjirokastra mit seiner hochgelegenen Burganlage und dem Skunduli-Haus, durch das der Besitzer und seine Tochter die Teilnehmer führten.
Am Ionischen Meer gelegen, wurde dann die vor mehr als 2.500 Jahren besiedelte Halbinsel und heutiges UNESCO-Weltkulturerbe von Butrint mit beeindruckenden griechischen und römischen, byzantinischen und venezianischen Überresten besucht. Die nächste Station waren die Ruinen der alten griechischen Stadt Apollonia in der Nähe der adriatischen Küste und das Kloster Ardenica mit seiner beeindruckenden, mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert geschmückten Kirche.
In Berat folgte die größte Burganlage des Landes mit einem weiteren Museum des größten Ikonenmalers des Landes, Onufri, und den herrlichen städtischen Parkanlagen. Gegen Ende der Reise ging es nach Durres mit dem archäologischen Museum und dem größten Amphitheater des Balkans, das eine Kapelle aus dem sechsten Jahrhundert mit schönen Wandmosaiken in sich birgt. Nach dem Bad im Meer fand dann ein Besuch im Antonius-Kloster bei Lac, dem Zentrum des Katholizismus in Albanien, in herrlicher Umgebung am Beginn der nördlichen Berge des Landes sowie der gewaltigen Festungsanlage mit dem Museum des Nationalhelden Skanderbeg in Kruja statt.
Den Abschluss bildete die Besichtigung des Weltzentrums der Bektashi-Religion in Tirana. Diese Religionsgemeinschaft mit rund sechs Millionen Anhängern in der Welt ist eine liberale und weltoffene Abspaltung des Islam. Zusammen mit den Orthodoxen, den Katholiken und den sunnitischen Islamiten ist sie eine der vier im Lande vertretenen und in seltener Harmonie zusammenlebenden Religionen.
Neben der Schönheit des Landes mit teilweise „interessanten“ engen kurvenreichen Straßen, machten die vielen besuchten christlichen Kulturdenkmäler den größten Eindruck auf die Reiseteilnehmer. Sie erlebten ein Land im Übergang mit einer regen Bautätigkeit und einer Reihe von schon sehr guten Straßen und modernen Gebäuden. Zwar scheint die isolierte, brutal kommunistische und atheistische Vergangenheit unter dem Diktator Enver Hodscha noch nicht ganz überwunden, aber viele Reiseteilnehmer hatten doch den Eindruck, dass das Land zu Europa gehört und sich sehr bemüht, Teil der EU zu werden. red

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