Der Container der DRK-Kita „Schwalbennest“ am Mittelweg soll im nächsten Jahr verschwinden. Die Kinder sollen nach dem Willen der Stadt ab August 2020 im Dachgeschoss der benachbarten städtischen Kita „Tausendfüßlerhaus“ betreut werden. Doch dagegen regt sich Widerstand.
Die Kita „Schwalbennest“ ist die jüngste Schwalbacher Kindertagesstätte. 2015 wurde dazu ein Container auf das Grundstück der einstigen städtischen Kita „Frankenstraße“ gesetzt. Das DRK übernahm im Auftrag der Stadt den Betrieb. Ursprünglich sollte der Kindergarten nach den Vorstellungen der Stadt ein Waldkindergarten werden, für den der Container nur eine Art fester Anlaufpunkt sein sollte. Doch schon vor vier Jahren zeichnete sich ab, dass das Interesse an einem Waldkindergarten in Schwalbach sehr gering ist. Die Kita startete mit einer Waldgruppe und einer festen Hausgruppe. Schon ein Jahr später war der Waldkindergarten dann Geschichte. Das „Schwalbennest“ wurde zu einer ganz normalen Kita mit zwei Gruppen für maximal 50 Kinder.
Ende 2020 läuft nun die Baugenehmigung für den Containerbau ab, der ja eigentlich nur ein Provisorium ist. Auch der Mietvertrag für die große Metallkiste ist nur bis Oktober 2020 befristet. Den Verantwortlichen des DRK war das immer klar. Sie rechneten aber damit, dass die Stadt den Container durch ein richtiges Gebäude ersetzen wird.
Doch die Stadt hat andere Pläne mit der DRK-Kita. Bürgermeisterin Christiane Augsburger sagt: „Wir planen, dass das DRK mit den beiden Gruppen in die leeren Räume in Obergeschoss des `Tausendfüßlerhauses´ zieht. Das bestehende Außengelände kann ja weiter benutzt werden.“ Zu diesem Zweck sollen die Räume Anfang 2020 entsprechend hergerichtet werden. Christiane Augsburger räumt ein, dass im „Tausendfüßlerhaus“ weniger Platz ist als im bisherigen Container. Den gesetzlichen Bestimmungen an eine Kindertagesstätte würde das Dachgeschoss aber genügen. „Wir können doch nicht für viel Geld einen Container mieten oder neu bauen, wenn wir gleich nebenan geeignete, leerstehende Räume haben“, begründet sie die Haltung der Stadt.
Kita-Leiter Manuel Jäger sieht das anders. Seiner Meinung nach sind die Räume unterm Dach für das Konzept seiner Einrichtung zu klein. Es fehle ein separater Personalraum und ein Lager für die umfangreichen Spiel- und Bastelmaterialien. Außerdem könne keine Waschmaschine aufgestellt werden und wo die Garderobe für mehr als 40 Kinder hin soll, kann er auch nicht erkennen. „Wir werden dafür kämpfen, dass es doch noch eine andere Lösung gibt“, erklärt er.
Die Eltern hat er auf seiner Seite. Elternbeiratsvorsitzende Heidi Zimmermann erklärt: „Das bedeutet für unsere Kinder eine deutliche Verschlechterung, die wir so nicht hinnehmen können.“ MS
Wir sind auch ein Kindergarten und haben Probleme mit unseren Räumlichkeiten. Mir gefällt die Idee, einen großflächigen Container hier mal als Übergangslösung auszuprobieren. Ich werde mal schauen, ob es hier bei uns eine Vermietung von Containern gibt.
Das ist ja schade, wenn der Container verschwinden muss. Es gibt ja ohnehin schon zu wenige Kita-Plätze. Vielleicht können die eine weiteren Container mieten?