Es gibt Wörter, die sind so etwas wie politische Allzweckwaffen, denn wenn man sie benutzt, ist man immer auf der richtigen Seite – ganz gleich ob man der Linken, der AfD oder einer Partei der Mitte angehört. „Ungleichheit“ ist so ein Wort.
In den vergangenen Tagen wurde es wieder besonders oft strapaziert. Zum einen bei der Diskussion um die Grundrente, zum anderen natürlich bei den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls. Allen Statistikern und Mathematikern wird dabei der Kamm geschwollen sein, wie da bisweilen munter Äpfel mit Birnen verglichen wurden.
Eines haben aber offensichtlich viele übersehen: Wenn man zwei unterschiedliche Dinge vergleicht, werden sie immer ungleich sein. Man könnte auch Hessen und das Saarland vergleichen und würde erhebliche Ungleichheiten finden – oder Wiesbaden und Frankfurt, oder Schwalbach und Bad Soden oder Alt-Schwalbach und die Limesstadt.
Dass die meisten Menschen trotzdem weitgehend zufrieden sind, zeigt aber, dass nicht alles, was ungleich ist, auch ungerecht ist. Und nicht alles, was gleich ist, ist automatisch auch gerecht. Denn Gleichheit und Gerechtigkeit sind zwei völlig verschiedene Dinge. Bei vielen öffentlichen Diskussionen wird das leider immer wieder vergessen.
Schreiben Sie Ihre Meinung zu dem Thema in das graue Feld unten!