25. November 2019

Wissenschaftlerin Deborah Morgenstern referierte zum Thema Wasser im Reisecafé

Nicht Wasser marsch sondern Hahn zu

Anschaulich referierte Wissenschaftlerin Deborah Morgenstern (links) über der Thema Wasser. SPD-Bürgermeisterkandidat Alexander Immisch (Mitte) und Stadtverordnete Birgit Hitschfeld hatten zu diesem Vortragsabend eingeladen. Foto: SPD

Am vergangenen Samstag hatte die Schwalbacher SPD zu einem Abend zum Thema „Wasser marsch oder Hahn zu“ ins Reisecafé „SelectedTravel“ eingeladen. Bürgermeisterkandidat Alexander Immisch begrüßte die Wasser-Wissenschaftlerin Deborah Morgenstern, die aus Innsbruck für den Vortrag angereist war.

Birgit Hitschfeld, die diesen Abend organisiert hat, las zunächst aus dem Buch „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lundes vor. Anschließend referierte Deborah Morgenstern über eine der wichtigsten Ressourcen auf der Erde, das Wasser. „Wie sieht das mit dem Wasser in Deutschland aus: Haben wir genug und in welcher Qualität? Und wie sieht das ganze weltweit aus? Wasser ist ja ein Menschenrecht. Was wird uns der Klimawandel bringen? Und natürlich: Müssen wir wirklich Wasser sparen?“, das waren die Fragen, die die Referentin aufwarf und an diesem Abend auch beantwortete. Sie erläuterte, dass es „in Schwalbach oder überhaupt in Deutschland eigentlich keinen Grund gibt, Angst vor Wassermangel zu haben“. Es gäbe zwar einige Herausforderungen mit der Qualität im Spannungsfeld zur Landwirtschaft und mit der Auslastung des Rohrsystems, aber insgesamt gehe es Deutschland bezüglich Wasser sehr gut.
Weltweit sieht es laut Deborah Morgenstern schon anders aus. „Seit Juli 2010 gibt es ein Menschenrecht auf sauberes Wasser“, führte sie dazu aus. Aber 660 Millionen Menschen müssten ohne sauberes Wasser auskommen, was dazu führe, dass weltweit jeden Tag 10.000 Menschen an Krankheiten, verursacht durch verschmutztes Wasser, sterben.
Was das mit Deutschland zu tun hat, erläuterte die Referentin anhand des Begriffes „virtuelles Wasser“. „Wir konsumieren viele Dinge wie Fleisch und Obst oder kaufen Kleidung, importiert aus Ländern, in denen das Menschenrecht auf sauberes Wasser eben nicht garantiert wird“, erklärte Deborah Morgenstern. Wasser, das in der Herstellung und für den Transport eines Produktes gebraucht wird, wird der Wasser-Wissenschaftlerin zufolge „virtuelles Wasser“ genannt. Da häufig Produkte, die in Deutschland gekauft werden, in Gegenden hergestellt oder angebaut werden, die wenig sauberes Wasser haben, fehlt es den Menschen dort für ihre eigenen Bedürfnisse.
Anschaulich belegte Deborah Morgenstern diesen Umstand mit Zahlen: „In Deutschland, wo es genug Wasser gibt, verbraucht jeder Deutsche direkt etwa 123 Liter am Tag. Durch unser Konsumverhalten verbrauchen wir mitsamt des virtuellen Wassers indirekt eher 5.165 Liter Wasser jeden Tag. Und das eben in Gegenden, die nicht so mit Wasser gesegnet sind wie wir.“ Deshalb lautete die Botschaft für diesen Missstand entsprechend dem Thema des Abends: „Nicht Wasser marsch, sondern Hahn zu.“
Die Referentin ging noch auf weitere Aspekte zum Thema Wasser ein, wie beispielsweise den Einfluss des wissenschaftlich belegten Klimawandels. red

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