25. Februar 2020

In Schwalbach gehen rund 170 Stellen verloren

Stellenabbau bei Conti-Tochter

Auch am Standort Schwalbach streicht der Conti-Konzern rund 170 Stellen. Archivfoto: MTK

Entgegen den ursprünglichen Ankündigungen werden am Continental-Standort Schwalbach doch Arbeitsplätze abgebaut. Zwar ist die Muttergesellschaft nicht betroffen. Doch sollen bei der Tochterfirma „Vitesco Technologies“, die ebenfalls in der Sodener Straße ansässig ist, nach Informationen der Mitarbeiter rund 170 Stellen gestrichen werden.

Die Mitarbeiter wurden von den Nachrichten in Mitarbeiterversammlungen nach eigenen Angaben „kalt überrascht“. Der Bereich „Electronic Controls“ in Schwalbach soll in den nächsten drei Jahren geschlossen werden. Zusätzlich werden im Bereich „Sensing & Actuating“ weitere Stellen abgebaut.
Erstaunlich für die Mitarbeiter ist, dass erst im September 2019 der Leiter des Bereichs Engine Controls, Wolfgang Breuer, die Belegschaft beruhigt hatte. Es gäbe keine Gespräche oder Maßnahmen, die den Standort Schwalbach zwecks Abbau, Verlagerung oder Schließung betreffen, war die damalige Information. Die Überraschung kam dann kurz vor Weihnachten.
„Vitesco Technologies“ ist die ehemalige Powertrain-Sparte von Continental. In Schwalbach ist das Unternehmen im Bereich Motorsteuerung und Abgasnachbehandlung aktiv. Die Entwicklungsschwerpunkte sind ein geringerer Kraftstoffverbrauch bei hoher Motorleistung und eine Reduzierung des Schadstoffausstoßes. „Vitesco Technologies“ soll im Jahr 2020 als selbstständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden.
Continental hat sich auf Anfrage der Schwalbacher Zeitung nicht zur konkreten Größenordnung der Stellenstreichungen geäußert und spricht allgemein von „Anpassungen“. „Vitesco Technologies“ habe bereits im August 2019 die strategischen Weichen gestellt und das Unternehmen „ganz klar auf Elektrifizierung und E-Mobilität“ ausgerichtet. Aus dem Geschäft mit Pumpen und Injektoren werde man sich nach und nach zurückziehen. Das Geschäft mit Komponenten zur Kraftstoffförderung werde überprüft. „Die geplanten Maßnahmen sind notwendig, um `Vitesco Technologies´ zukunftssicher zu machen. Der Bedarf an reinen Verbrennungskomponenten sinkt. Das hat natürlich auch Folgen für unser Geschäft“, heißt es in einer Antwort von Vitesco-Pressesprecherin Simone Geldhäuser. „Vitesco“ prüfe derzeit alle möglichen Optionen, Standorte zu halten, sie profitabel und wettbewerbsfähig zu machen. Auch der Standort Schwalbach durchlaufe diesen Prozess.
Die geplanten Stellenstreichungen sind nach Angaben von Simone Geldhäuser Gegenstand von Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. „Unser festes Bestreben ist es, die Maßnahmen sozialverträglich umzusetzen.“ MS

 

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