20. März 2020

Kriminalstatistik 2019 vorgestellt – Erneut weniger Straftaten in Schwalbach

Weiter auf Kurs Sicherheit

Mit einer Häufigkeitszahl von 4.278 liegt Schwalbach im Durchschnitt der Main-Taunus-Städte. Grafik: MTK

Für Schwalbach verzeichnet die Kriminalstatistik 2019 deutlich weniger Straftaten als im Vorjahr. Dafür sank die Aufklärungsquote um einige Prozentpunkte und es wurde sogar eine „Straftat gegen das Leben“ aufgelistet.

In Schwalbach wurden im Jahr 2019 genau 656 Straftaten angezeigt, was im Vergleich zu 2018 einen Rückgang um 23,2 Prozent darstellt. Das sind 198 Taten weniger als im Vorjahr. Dabei steht mit 98 Fällen die Sachbeschädigung an erster Stelle, gefolgt von leichter Körperverletzung mit 60 Fällen und Diebstahl aus Büroräumen oder Kraftfahrzeugen mit 36 Anzeigen.
Im vorherigen Jahr waren dagegen Betrugsdelikte am häufigsten vertreten, was jedoch einem einzigen Serienbetrüger im Internet mit allein 150 Straftaten zuzuschreiben war. Dieser Extremwert trübte die damalige Statistik und ist nun auch für den starken Rückgang verantwortlich. Im Jahr 2019 ist der Wert der Betrugsstraftaten somit von 203 auf 76 Fälle gesunken. Ebenfalls erheblich abgenommen haben Sachbeschädigungen mit einem Rückgang von 144 zu 98 Delikten. Die Aufklärungsquote bei allen Straftaten vom Vorjahr sank dabei nur um wenige Prozentpunkte auf einen Wert von 53 Prozent.
Insgesamt wurden 257 Tatverdächtige ermittelt, von denen 45 weiblich und 212 männlich waren, also mehr als 82 Prozent. Der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger lag bei 96 Personen.
Nicht nur in Schwalbach ist die Zahl der Straftaten zurückgegangen, nach dem Bericht, den Urban Egert, der Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus, im Landratsamt vorstellte, ist auch kreisweit die Zahl das vierte Jahr infolge gesunken. Mittlerweile liegt sie bei einem Wert von 10.032 Fällen. Zugleich ging die so genannte Häufigkeitszahl zurück, die die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner bemisst. Mit 4.220 Fällen liegt sie 1.603 Straftaten unter dem Landesdurchschnitt. Auch die Aufklärungsquote im Main-Taunus-Kreis steht auf einem besseren Wert als 2018. Mit 59,9 Prozent war sie die zweithöchste jemals verzeichnete Quote. Demnach wurden sechs von zehn Straftaten aufgeklärt.
„Der Kurs steht weiter auf Sicherheit“, fasste Landrat Michael Cyriax die Kriminalstatistik 2019 zusammen. „Opfer einer Straftat zu werden, ist für die Betroffenen eine schlimme Erfahrung. Vom Gesamtbild aber leben wir in einem sehr sicheren Kreis.“
Michael Cyriax zufolge ist die Ursache für die Entwicklung der Zahlen „ein Mix aus effizienter Polizeiarbeit, Wachsamkeit der Bürger und Engagement der Präventionsräte.“ Auch Urban Egert wies auf die Rolle der Bürger hin: „Sie können viel für einen sicheren Main-Taunus-Kreis tun, etwa indem sie ihre Wohnung sichern, bei zweifelhaften Angeboten bei Geldgeschäften wachsam sind und indem sie als Zeuge von Einbrüchen oder Überfällen rasch die 110 wählen, damit die Polizei eine bessere Chance hat, den Täter zu fassen.“
Beide hoben dabei die Bedeutung der Verbrechensvorbeugung hervor. Dabei leisteten der Präventionsrat Main-Taunus mit seinen Geschäftsführern Jürgen Moog und Peter Nicolay ebenso gute Arbeit wie die lokalen Präventionsräte in den Kommunen. Als Beispiel seien Sicherheitsberater für Senioren und Aufklärungskampagnen gegen betrügerische „Enkeltrick“-Anrufer und falsche Polizisten zu nennen.
Bei der Aufklärung der meisten Straftaten sei die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sodass die Bürger nicht zögern sollten, „lieber einmal zu viel, als zu wenig“ den Notruf 110 zu wählen, sobald ihnen etwas verdächtig vorkomme. zs

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