Wenn manche Kinder in diesen Tagen ihre Eltern hören würden… Wie einige zurzeit darüber klagen, dass sie die eigenen Kinder betreuen müssen, ist schon befremdlich, für manche sicherlich auch abstoßend. Denn wenn sich Familie und Beruf in Corona-Zeiten nicht wie gewohnt vereinbaren lassen, dann sollte doch wohl eher der Beruf das Problem sein und nicht die Kinder.
Die Entgleisungen verdeutlichen, wie verzweifelt viele Eltern mittlerweile sind, die seit Wochen Kinderbetreuung und „Homeoffice“ in Einklang bringen müssen. Dabei zeigt sich aber vor allem, dass die Familien offensichtlich ein schlechtes Geschäft gemacht haben.
In den 70er-Jahren genügte Papis Hauptschulabschluss in der Regel, um einer vierköpfigen Familie zu bescheidenem Wohlstand mit hübscher Wohnung, eigenem Auto und einem Jahresurlaub an der Nordsee zu verhelfen. Heute haben Familien, in denen beide Eltern Akademiker sind und in Vollzeit arbeiten häufig das Gefühl, dass das Geld nicht reicht.
Da fragt man sich schon, wer eigentlich davon profitiert hat, dass Millionen hochqualifizierter Frauen die Produktivität dieses Landes erheblich gesteigert haben. Die Familien scheinen es offensichtlich nicht zu sein. Und die Kinder schon gar nicht. Die müssen nicht nur damit leben, dass sie Papa und Mama in „normalen Zeiten“ nur von 17 bis 20 Uhr zu Gesicht bekommen, sondern dürfen jetzt auch noch völlig widerspruchsfrei als „Belastung“ diffamiert werden.
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