1. Juli 2020

Grüne wünschen sich mehr Kooperation und Bürgerbeteiligung und vor allem grün in der Straße

Bäume in der Gartenstraße?

Die Schwalbacher Grünen wünschen sich im Zuge der Sanierung der Gartenstraße eine Begrünung durch Bäume. Das Stadtparlament habe diesen Vorschlag nun abgelehnt. Archivfoto: Grüne

Für etwa eine halbe Million Euro werden die Stadt Schwalbach und die Stadtwerke demnächst die Gartenstraße sanieren. Zwischen Sauererlenstraße und Flachsacker erfolgt auf 250 Metern Länge der notwendige Austausch der Hauptleitung und in diesem Zuge werden auch die Oberflächen erneuert.

Die Schwalbacher Grünen wollen diese Gelegenheit nutzen, die Gestaltung der Straße zu überdenken. Unter anderem stellen sie die Frage, ob die Parkplätze anders angeordnet werden könnten, so dass vor der Gärtnerei Scherer besser geparkt werden kann. Vor allem denken sie aber an eine Begrünung der Straße durch Bäume. Hierzu sollte der Magistrat nach einem Antrag der Grünen Gestaltungsentwürfe erstellen und öffentlich vorstellen.
Das Stadtparlament hat diesen Vorschlag nun in der letzten Sitzung vor der Sommerpause abgelehnt. Man habe mit Anwohnern gesprochen, so die SPD-Abgeordnete Claudia Ludwig und Bäume seien „wegen der Kanäle nicht möglich”.
Dem widersprechen die Grünen. „Selbstverständlich kann man in der Gartenstraße Bäume setzen”, meint etwa der Stadtverordnete Thomas Nordmeyer. „Die Straße ist annähernd zehn Meter breit. Die Sauererlenstraße ist nicht viel breiter und dort geht es auch.” Besonders verärgert sind die Grünen über die Weigerung, die Bürger einzubinden. Es genüge nicht, einige Anwohner zu befragen.
Zudem erinnern die Grünen daran, dass in Schwalbach seit November 2019 der „Klimanotstand” gilt. Rechtlich verbindlich ist das nicht, aber das Stadtparlament wollte damit ein Signal setzen, dass man die drohende Klimakatastrophe wahrnimmt. Thomas Nordmeyer stellt nun die Frage, was sich die SPD unter Klimaschutz vorstelle, wenn sie nicht einmal bereit ist, im Stadtgebiet Bäume zu pflanzen, obwohl das seiner Meinung nach „ohne viel Zusatzaufwand“ möglich ist. „Ich wünschte mir, die SPD würde die Grabenkämpfe sein lassen und unsere Vorschläge inhaltlich bewerten”, meint er. „Wer Klimaschutz will, muss handeln. Wer Bürgerbeteiligung will, muss öffentliche Diskussionen ermöglichen.” red

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