20. August 2020

Ferienakademie der MBS machte fit für das neue Schuljahr

Lücken im Lernstoff schließen

Auch die Lehrkräfte wurden nach ihren Eindrücken der Ferienakademie befragt. Foto: Schöffel

Mathe, Deutsch und Englisch standen auf dem Stundenplan der „Ferien-Akademie”, die in den letzten beiden Wochen der Sommerferien an der Mendelssohn-Bartholdy-Schule (MBS) angeboten wurde. Schülerinnen und Schüler der MBS, aber auch aus benachbarten Schulen, nutzten dieses Angebot, um Lehrstoff-Defizite aufzuholen.

Insgesamt nahmen an der Ferien-Akademie der MBS 149 Schüler der ersten bis achten Klasse aller Schulformen teil. In ganz Hessen waren es etwa 16.000 Teilnehmer. Somit paukten Grundschüler und Sekundarschüler in den zwei Wochen vor Ferienende vier Tage lang von 9 bis 13 Uhr die Kernfächer Mathe, Deutsch und zum Teil auch Englisch. Die beiden Gruppen hatten einen versetzten Stunden- und Pausenplan, damit sie sich nicht im Gebäude oder auf dem Schulhof begegnen. Denn die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln war oberstes Gebot bei dieser Ferien-Akademie. In den Fluren und auf den Schulhöfen herrschte Maskenpflicht.

Manche Kinder waren für zwei Wochen angemeldet. Andere kamen nur in einer Woche. Das bedeutete für die Lehrer, mit dem Lehrstoff, der vom Kultusministerium per Passwort zum Herunterladen ins Internet gestellt worden war, thematisch flexibel zu arbeiten. Die Lehrkräfte wurden unter Leitung des stellvertretenden Schulleiters Roberto Fabian aus Abiturienten, Lehramtsstudenten, Referendaren und pensionierten Lehrern rekrutiert. Die Gruppenstärke betrug maximal zehn Schüler.

Jede Jahrgangsgruppe bekam zur besseren Orientierung Namen wie Schmetterlinge, Giraffen oder Zebras für die Grundschüler, die Älteren die Namen Luchse, Leoparden oder Jaguare. Vor Beginn des Unterrichts – mit vorgegebenen Spaßelementen aufgelockert – bekam jeder Lehrer einen zwölfseitigen Leitfaden an die Hand, dazu Stoffpläne mit ansteigenden Kernkompetenzen.

Doch nicht alle Schüler waren darüber begeistert, dass sie auch in den Ferien Schulstoff büffeln mussten. Denn auf Anregung des Landes Hessen wurden ja Ferien-Akademien angeboten, um den Lehrstoff aufzuholen, der in der Corona-Zwangspause mit eingeschränkten Unterrichtszeiten weggefallen war. Doch die Mischung zwischen konzentriertem Unterricht und kreativen Spaßelementen sorgte dann doch für Zufriedenheit, ja teilweise Begeisterung, bei den Schülern. So sagte Zoe aus der fünften Klasse: „Ich wollte eigentlich gar nicht, aber meine Eltern haben mich angemeldet. Doch jetzt habe ich gemerkt, dass Mathe so viel Spaß machen kann.”

Jeder Schüler bekam am Ende eine Urkunde über seine Teilnahme. Für Abwechslung sorgte auch der angemeldete Besuch eines Kameramanns und eines Reportes des Hessischen Rundfunks. Geduldig und ein bisschen aufgeregt antworteten die Befragten auf die Fragen des HR-Teams. Die Lehrkräfte hatten ebenfalls Freude an der Unterrichtsform und könnten sich vorstellen, dass die zusätzliche Lehr- und Lernform ein fester Baustein in den kommenden Schulferien sein wird. Über die ungewöhnlichen Schultage wurde ein Beitrag in der Hessenschau ausgestrahlt.

Cheforganisator war Roberto Fabian, der seinen Urlaub in der Bretagne geopfert hatte, um die Ferien-Akademie auf die Beine zu stellen. „Viele Schülerinnen und Schüler sind durch die Einschränkungen der Pandemie zu kurz gekommen”, sagte der Vize-Schulleiter. Doch durch den zweiwöchigen Zusatzunterricht habe man den Umfang der Defizite reduzieren können. Roberto Fabien sprach von einem Pilotprojekt, das eine „dauerhafte Einrichtung” werden könne. gs

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