Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im hessischen Landtag und der SPD Hessen, die Schwalbacherin Nancy Faeser, hat die Continental-Konzernleitung aufgefordert, ihre hessischen Standorte nicht „kaputt zu sparen“, sondern den Transformationsprozess des Unternehmens gemeinsam mit den Beschäftigten „intelligent und ausgewogen“ zu steuern.
Auch in Schwalbach fürchten viele um ihre Arbeitsplätze am Conti-Standort in der Sodener Straße, wo mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Bisher war bekannt, dass rund 180 Arbeitsplätze bei der ausgegliederten Conti-Tochter „Vitesco“ wegfallen sollen (siehe Bericht „Protest gegen den Stellenabbau“). Nach den jüngsten Ankündigungen der Conti-Zentrale, deutschlandweit noch mehr Stellen zu streichen, fürchten einige um den ganzen Standort.
Nancy Faeser erklärte heute in Wiesbaden: „Unsere Automobilhersteller und vor allem ihre Zulieferer stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur wegen der Folgen der Corona-Pandemie, sondern vor allem, weil der Veränderungsdruck in der Branche enorm ist. Aber ein Kahlschlag auf Kosten der Beschäftigten ist eindeutig nicht der Weg, der in die Zukunft führt. Die radikale Streichung von Arbeitsplätzen, wie sie derzeit bei Continental im Gespräch ist, ist nicht hinnehmbar.“
Nancy Faeser sieht die Landesregierung in der Pflicht, sich für die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien einzusetzen. „Deshalb haben wir heute einen dringlichen Berichtsantrag im hessischen Landtag auf den Weg gebracht, in dem wir fragen, was die Landesregierung unternommen hat und unternehmen will, um die hessischen Standorte zu schützen.“ Die SPD-Fraktion wolle wissen, seit wann Schwarzgrün von dem drastischen Stellenabbau weiß, ob und wann sie mit der Geschäftsführung Gespräche geführt hat und vor allem, ob sie im Dialog mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft ist.
Nachy Faeser, die auch Vorsitzende der Schwalbacher SPD ist, erinnerte daran, dass die Beschäftigten von Continental bereits harte Einschnitte hätten in Kauf nehmen müssen, um ihre Arbeitsplätze und die Standorte zu erhalten. Jetzt bestrafe die Geschäftsführung die Beschäftigten mit Stellenabbau und Standortschließung, das sei nicht hinnehmbar. „Wir stehen an der Seite der Beschäftigten. Deshalb sind unsere Abgeordneten auch bei den in dieser Woche stattfindenden Aktionen der IG Metall gegen den Stellenabbau in Bebra, Karben und Babenhausen mit dabei“, sagte Nancy Faeser. red