12. Oktober 2020

Zahlreiche Schwalbacher haben am Buch „Liebende … auf Mindestabstand“ mitgeschrieben

In vielfältiger Weise vielfältig

Bärbel Hoffmann las im Bürgerhaus ihre Geschichte „Draußen vor dem Balkon“ vor. Foto: Schlosser

Vor rund 80 Gästen wurde am Montag vergangener Woche im Bürgerhaus das Buch „Liebende … auf Mindestabstand“ vorgestellt, an dem auch zahlreiche Schwalbacher beteiligt sind. In dem Band, den der ehemalige AES-Lehrer Gerd Müller-Droste herausgegeben hat, sind 80 Geschichten, Gedichte und sonstige Texte rund um das Thema Corona zu finden.

Im Frühjahr hatte Gerd Müller-Droste dazu aufgerufen, ihm Texte zur aktuellen Pandemie zu senden und viele Hobby-Autoren aus dem Main-Taunus-Kreis und aus Frankfurt folgten der Aufforderung. 70 Autorinnen und Autoren sandten Beiträge ein. 60 von ihnen füllen nun die 216 Seiten und bringen ihre ganz unterschiedlichen Lebenserfahrungen mit. Unter den Schreibern finden sich Finanzberater genauso wie ausgebildete Märchenerzählerinnen, ehemalige Postbeamte, Schüler und Wortsteller, Republikflüchtige, selbstständige Baumpfleger, freie Paartherapeuten und Menschen, die ihren Komposthaufen genauso lieben wie ihre Enkelkinder – so steht es zumindest in den Beschreibungen der Autoren.

Genauso vielfältig wie diese sind die Geschichten. Es gibt „Erzählerisches“ wie die gelungene Kurzgeschichte „Kennst du einen Thomas Mann“ von Herausgeber Gerd Müller-Droste, es gibt „Journalistisches“ wie den Aufsatz von Rosza und Wilfried Hülsemann, denen es gelingt, einen Bogen von der Corona-Pandemie zu einer 19-jährigen ungarischen Jüdin zu schlagen, die 1945 in einem nordhessischen KZ gefangen gehalten wurde. Und schließlich gibt es „Lyrisches“ mit schönen Sätzen wie: „Bedrängt von Vehikeln aus Biopartikeln wird die Wirtschaft planiert.“

Die große Vielfalt des Buches wurde auch bei der Vorstellung im Bürgerhaus deutlich, bei der zahlreiche Autoren ihre Werke zum Besten gaben, zum Teil musikalisch begleitet von Do Deckinger, die auch einen Teil der redaktionellen Arbeit des Buches geleistet hat. Drei Stunden dauerte die Präsentation, die einen guten Eindruck des Bandes vermittelte.

Unterhaltsam ist es in jedem Fall in „Liebende … auf Mindestabstand“ herumzuschmökern, auch wenn neben echten Pretiosen auch einige sehr banale Texte das Buch anreichern. Aus Schwalbacher Sicht ist die Lektüre beinahe Pflicht, wohnen doch zahlreiche Autoren in der Stadt. Dazu zählen Laura und Peter Alles, Bärbel Hoffmann, Rosza und Wilfried Hülsemann, Michaela Kaiser, Karin Kokot, Erika Lützner-Lay, Günter Pabst, Matthias Seider und Juanjuan Stübe.

Finanziell unterstützt wurde das Buchprojekt von der Taunus Sparkasse, der Nassauischen Sparkasse und dem Main-Taunus-Kreis. Erhältlich ist es entweder beim Verlag „Edition Paur“ per E-Mail an p.pfeffer@dunkel.de oder in der Buchhandlung Arslan im Limes-Einkaufszentrum. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-947930-09-8. Der Preis liegt bei 14,80 Euro. MS

Ein Gedanke zu „In vielfältiger Weise vielfältig

  1. Wir danken der Schwalbacher Zeitung für diesen detaillierten Beitrag zum Corona – Buchprojekt „Liebende…auf Mindestabstand“. Die Stadt Schwalbach/Ts. war, was die Anzahl der Autorinnen und Autoren betrifft, von allen Orten des MTK führend vertreten. Hierfür herzlichen Dank, insbesondere an die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft, namentlich Wilfried Hülsemann und die Kulturkreis GmbH. – Der Abend war sehr kurzweilig und wir hoffen, dass viele Schwalbacher die Anthologie mit 80 Gedichten und Geschichten lesen werden, passend zur kommenden kalten Jahreszeit !

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