14. Oktober 2020

Schwalbacher Tafel liefert jetzt an die „Risiko-Gruppe“

Neuer Service für Ältere

Mit einem kleinen Transportfahrzeug bringt die Tafel Lebensmittel zu Seniorinnen und Senioren. Foto: Ev. Familienbildung

Die Schwalbacher Tafel ist nach Angaben der Evangelischen Familienbildung, zu der die Tafel gehört, bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Seit Ende September liefert die Tafel älteren Kunden die Lebensmittel sogar nach Hause.

„Wir mussten die Einrichtung der Tafel erst einmal an die Schutzmaßnahmen anpassen. Neben Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel haben wir Spuckschutzwände installiert und Einkaufswagen angeschafft, um den nötigten Abstand zwischen den Menschen herzustellen“, erzählt Judith Grafe, die Leiterin der Schwalbacher Tafel. Zudem musste die Ausgabe neu organisiert werden, damit immer nur eine begrenzte Anzahl an Kunden zur gleichen Zeit im Ladengeschäft ist.

Ein Problem war auch das Alter der meisten ehrenamtlichen Tafelhelferinnen und –helfer, die selbst häufig zur Risikogruppe gehören. Direkt vor Ostern konnte mithilfe der Unterstützung durch Zuschussgeber, Vereine und Privatspender eine erste Aktion gestartet werden, um Taschen mit Lebensmitteln direkt zu den Bedürftigen zu fahren. Es folgten zwei weitere Aktionen, bei der Lebensmittel-Gutscheine verteilt wurden.

Seit 26. Mai ist der Tafelladen in der Spechtstraße wieder zu den gewohnten Ausgabezeiten geöffnet. „Die Tafel ist sehr dankbar, dass wir viel Unterstützung erfahren haben und unsere Tafelkunden weiterhin versorgen konnten. Uns war klar, dass wir unsere Kunden nicht alleine lassen durften“, so Grafe. „Wir mussten aber auch unsere Ehrenamtlichen schützen. Seitdem wir die Schutzvorkehrungen im Laden eingerichtet haben, arbeiten immer mehr von ihnen wieder mit“, ergänzt Klaus Spory, der Vorsitzende des Fördervereins der Schwalbacher Tafel. „Die Begegnung vor Ort und die Bestätigung durch das Ehrenamt hat manchen auch sehr gefehlt“.

Seit Anfang September gibt es einen neuen Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, der für die Tafel im Einsatz ist. Mit seiner Hilfe ist eine neue Aktion realisierbar. „Wir haben festgestellt, dass mehr als 50 ältere Kunden, die zur Risikogruppe gehören, nicht mehr kommen. Diese haben wir kontaktiert und bieten ihnen seit 23. September regelmäßige Lebensmittel-Lieferungen nach Hause an. Fast die Hälfte nimmt dieses Angebot bereits an“, erzählt Judith Grafe, „es freut uns sehr, dass wir sie auf diese Weise weiterhin versorgen können“.

Da die Tafel aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen weiterhin höhere Ausgaben gegenüber dem Normalbetrieb hat, freut sich der Förderverein nach wie vor über Spenden auf das Konto mit der IBAN DE42510500150197036486. Weitere Informationen zur Arbeit der Schwalbacher Tafel gibt es unter www.tafel-schwalbach.de im Internet. red

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