21. Oktober 2020

Leserbrief

„Sport führt Menschen ohne Vorbehalte zusammen“

Zum Artikel „Die Reihenfolge ist entscheidend“ und zum Leserbrief „Den Unsinn vom Naturbad nicht wiederholen“ in der Ausgabe vom 14. Oktober erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Kurt Kreyling. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.In Schwalbach gibt es zwölf Sportvereine und damit sportliche Vielfalt. Mehr als jeder Dritte in Deutschland ist sportlich aktiv. Schwalbach rangiert jedoch im MTK an letzter Stelle, mit 24 Prozent der Einwohner aller aktiven Sportler. Woran es mangelt, darüber sollte beraten und gehandelt werden.
Eine immer wieder in die Schlagzeilen gebrachte Sportanlage ist das Rasen-Stadion in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Dieses wurde 1972 als hoch gelobte Mehrzweckanlage für Fußball und Leichtathletik eröffnet und ist über Jahrzehnte mit sportlichen Erfolgen gekrönt.
2016 sollte die reparaturbedürftige Tribüne erneuert werden. Die Bauarbeiten wurden durch klagende Anwohner mit einem Urteil des Verwaltungsgerichtes Frankfurt gestoppt und ein Bebauungsplan nach geltendem Recht gefordert.
Wir freuen uns über die einstimmige Entscheidung aller Fraktionen der Stadtverordneten und des Magistrates, dass jetzt nach vielen Diskussionen und zahlreichen Gutachten der Entwurf für das „Limesstadion“ offengelegt wird und wünschen für Schüler, für alle Bürger der Stadt Schwalbach und unsere Vereinsmitglieder diese solide Sportanlage.
Nach erfolgter Auffrischung des Stadions im September 2008, mit neuen Tartanbahnen, waren unsere Leichtathleten und vor allem der Schulsport begeistert. Der sportliche Leiter der Albert-Einstein-Schule, Jürgen Morr, schrieb: „Wir spüren eine deutlich erhöhte Motivation zum Sporttreiben bei unseren Schülern, besonders im Bereich der Leichtathletik.“ Mitglieder der Turngemeinde Schwalbach (TGS) wurden Dank wiederbelebter Trainingsarbeit in den letzten Jahren Hessenmeister und nehmen an Deutschen Meisterschaften teil.
Für die TGS ist es unverständlich, wenn jetzt von einer minimalen Nutzung der Sportanlage oder gar Steuerverschwendung bei den Tribünen-Umbauarbeiten gesprochen wird. Alle sollten wissen, diese Anlage wurde nicht zum Spaß gebaut. Sie dient Kindern, Jugendlichen und Erwachsene um sich kreativ und gesund zu entfalten, Achtung für den Gegner zu erfahren, aber auch Misserfolge zu erleben, sie zu ertragen und zu verstehen.
Im Stadion findet neben Vereinssport, Schulsport aller fünf Schwalbacher Schulen zum Erlernen der Grundbewegungsformen, statt. Darüber hinaus dient die Anlage zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens, mit kostenlosem Training und Abnahme für alle Schwalbacher Bürger.
Unsere TGS Leichtathletik-Abteilung meldete im Januar diesen Jahres 220 Mitglieder an den Landessportbund Hessen. Die Schulen nutzen die Anlage für den Schulsport, unter anderem für die Bundesjugendspiele, für den Erwerb beim Leistungskurs Sport zur Abiturprüfung und Jugend trainiert für Olympia. 200 Bürger der Stadt erwarben das Deutsche Sportabzeichen in 2019, damit sind wir führend im MTK.
Zurzeit sind 30 sehr talentierte und erfolgreiche TGS Leichtathleten in unserer Wettkampfgruppe. Die Tendenz ist steigend. Mehr als 130 Kinder, werden ganzjährig von Montag bis Freitag mit nachweislichem Erfolg von 22 Trainern und Helfern ausgebildet. Im MTK ist das Schwalbacher Stadion neben den Anlagen in Sulzbach und Neuenhain eine wichtige Trainingsstätte und Veranstaltungsort.
Herausstellen möchte ich, dass Sport gerade in diesen Corona-Zeiten für Kinder, Jugendliche und alle Bürger der Stadt im Freien, an der frischen Luft von Nutzen und wichtig für das Wohlbefinden ist. Weder die Erfolge der TGS Leichtathleten noch die herausragende Vielzahl der erfolgreich abgelegten Sportabzeichen sind ohne das Stadion möglich.
Nicht irgendwo, sondern dort wo das Stadion optimal seit fast 50 Jahren seinen Platz hat, ist und war es uns immer ein Anliegen auf „Gute Nachbarschaft“. Hierzu bieten die Lärm- und Immissionsschutz-Verordnungen die Grundlage, die jetzt bautechnisch umgesetzt werden und mit einer Benutzungsordnung für einvernehmliches Nebeneinander sorgen.
In Vereinbarungen der Stadt mit den Vereinen in 2012 wurde das Stadion an der Wilhelm-Leuschner-Straße der TGS zur Nutzung übertragen. Die Turngemeinde hat die Belegungsplanung und Organisation sowie die Pflege der Leichtathletikanlagen im Stadion übernommen.
Die zwei Kunstrasenplätze sowie das städtische Sportlerheim sind den Fußball-Vereinen FC und BSC anvertraut. Beide Fußball-Vereine erhalten von der Stadt einen hohen fünf-stelligen Betrag zur Pflege und Unterhalt der Gesamtsportanlagen und beschäftigen den Platzwart.
Wir alle und besonders die Leichtathleten hoffen, dass in Kürze Lösungen gefunden werden und die Revitalisierung der Stadion-Anlage ihre Vollendung findet. Für Fragen steht der Unterzeichner gerne mit detaillierten Auskünften zur Verfügung.

Kurt Kreyling
Vorsitzender der Turngemeinde Schwalbach 1887 e.V.,
Schwalbach

Ein Gedanke zu „„Sport führt Menschen ohne Vorbehalte zusammen“

  1. Lieber Kurt Kreyling, diesen Ausführungen ist fast nichts zuzusetzen. Vielleicht nur dies, dass unseren Stadverordneten die Bedeutung dieser Anlage noch deutlicher wird und entsprechende Entscheidungen vor diesem Hintergrund getroffen werden.

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