Mehr als 30 Jahre lang waren die politischen Verhältnisse in Schwalbach klar geregelt, auch wenn die örtliche Farbenlehre nicht unbedingt dem Lehrbuch entsprach. SPD und FDP verstanden sich Ende der 80er-Jahre so gut, dass sie auch lange nach dem Ende der sozialliberalen Koalition auf Bundesebene zusammenblieben. Auf der anderen Seite näherten sich in Schwalbach CDU und Grüne schon an, als in Wiesbaden noch nach Dachlatten gerufen wurde, wenn Parteigänger der Ökopartei auftauchten. Mal hatte das eine Lager die Mehrheit, mal das andere – zurzeit SPD und FDP.
Doch im Vorfeld der Kommunalwahl im nächsten Jahr bröckelt das scheinbar fest betonierte Gefüge. SPD und FDP wirken wie ein altes Ehepaar, das über bestimmte Streitthemen einfach nicht mehr spricht. Und bei CDU und Grünen ist es mit der Harmonie vorbei, weil mittlerweile zwei gewählte CDU-Stadtverordnete in den Reihen der Grünen-Fraktion Platz genommen haben.
Manche sehen da am Horizont schon das heraufziehen, was früher einmal „große Koalition“ hieß, ein Bündnis aus CDU und SPD. Doch tatsächlich braucht niemand Koalitionen auf lokaler Ebene. Eine Kleinstadt wie Schwalbach lässt sich auch sehr gut mit wechselnden Mehrheiten regieren. Denn wenn es um Schulkinderbetreuung, ein neues Feuerwehrhaus oder die Neugestaltung des Marktplatzes geht, können die Parteibücher getrost zu Hause bleiben. Da zählt einzig das Wohl Schwalbachs und seiner Bürgerinnen und Bürgern.
27. Oktober 2020
ganz meiner meinung. in solch einem ort wie dem unsrigen, ist es wichtig das die dinge die wichtig sind erleduigt werden. meistens wird daraus ein parteiklüngel. die parteien müssen lernen mehr miteinander als gegeneinander zu arbeiten. ich glaube das auch corona mithelfen kann, dieses zu lernen.