23. November 2020

Mit Flagge und leuchtendem Orange gegen Gewalt an Frauen

Schwalbach zeigt Flagge

Bürgermeister Alexander Immisch hisst die Flagge der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“ und zeigt damit Flagge gegen Gewalt an Frauen. Foto: mag

Am Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am Mittwoch, 25. November, beteiligt sich die Stadt Schwalbach auch in diesem Jahr mit zwei Aktionen.

Im Rahmen der deutschlandweiten Aktion „Orange the World“ der internationalen Frauenvereinigung Zonta wird der Sozialraum der Stadtverwaltung im dritten Stock des Rathauses von 17 bis 19 Uhr orange beleuchtet. Zudem weht vor dem Rathaus zehn Tage lang wieder die blaue Flagge der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“. „Mit dem orange leuchtenden Rathausraum und der wehenden Fahne wollen wir ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern setzen“, erläutert Bürgermeister Alexander Immisch.
Gewalt an Frauen hat viele Gesichter und macht auch vor Grenzen nicht Halt. Nach Angaben der UNO wird jede dritte Frau einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt oder anderweitig missbraucht. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die weltweit häufigste Menschenrechtsverletzung.
Gewalt gegen Frauen, insbesondere in Form häuslicher Gewalt, ist ein großes Problem auch im Main Taunus Kreis. Das zeigt die Statistik des Frauenhauses: Im Jahr 2019 lebten im Frauenhaus 41 Frauen mit 51 Kindern, davon lebten sieben Frauen mit zehn Kindern über den Jahreswechsel 2018/2019. Dies entspricht 7.025 Übernachtungen und einer Auslastung des Hauses in Höhe von 80 Prozent.
In diesem Jahr verstärkt sich das Problem der häuslichen Gewalt durch die Folgen der Corona-Pandemie. Nach einer repräsentativen Umfrage der TU München wurden in Deutschland rund drei Prozent der Frauen während der strengen Kontaktbeschränkungen zu Hause Opfer körperlicher Gewalt. 3,6 Prozent wurden von ihrem Partner vergewaltigt. In 6,5 Prozent der Haushalte wurden Kinder gewalttätig bestraft. Waren Frauen in Quarantäne oder hatten die Familien finanzielle Sorgen, lagen die Zahlen deutlich höher.
Frauen, die von Gewalt betroffen sind, erhalten Hilfe bei der Beratungsstelle von „Frauen helfen Frauen“ unter der Telefonnummer 06192/24212, dem Frauenhaus des Main-Taunus-Kreises unter der Telefonnummer 06192/26255 und der städtischen Gleichstellungsstelle unter der Telefonnummer 06196/804-192. red

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