15. Dezember 2020

„Katzenflut“ im Sommer hat hohe Kosten für das Tierheim am Arboretum verursacht

Zu viele wilde Katzenbabys

Mutterkatze Angel kam mit fünf Katzenwelpen ins Tierheim. Sie hat dann noch den weißen Kater Balthasar adoptiert. Alle sind mittlerweile vermittelt. Foto: Tierschutzverein Sulzbach

Das Tierheim in Sulzbach musste diesen Sommer über 35 wild geborene Babykatzen einfangen und versorgen. Zurzeit leben dort noch neun junge Katzen, die relativ scheu sind. Die Helfer und Mitarbeiter im Katzenhaus versuchen jeden Tag, das Zutrauen der Katzen zu gewinnen und ihnen so die Chance auf eine Vermittlung zu eröffnen.

Wohin mit den Babykatzen? Das haben sich die Verantwortlichen des Tierschutzvereins Bad Soden/Sulzbach, der das Tierheim in Sulzbach betreibt, diesen Sommer mehrfach gefragt. Immer wieder haben Tierfreunde angerufen und von frei lebenden Katzenmüttern mit Kitten berichtet. Die Tierschützer haben sich dann sogar auch nachts oder im Morgengrauen, mit Handschuhen, Fallen und Netzen ausgestattet, auf den Weg gemacht, die Katzen in Eschborn, Bad Soden, Sulzbach und Hofheim einzufangen. Insgesamt wurden im Sommer und Spätsommer über 35 Babykatzen „eingesammelt“. Da im Tierheim nicht genug Platz für so eine Katzenflut ist, wurden die Katzen teilweise auch auf Pflegestellen verteilt. „Wir sind unseren ehrenamtlichen Helfern, die Katzen bei sich zuhause aufgenommen haben, unendlich dankbar“, meint Kathrin Finkel, Vorsitzende des Vereins.
„Es ist ungemein wichtig, junge Katzen möglichst früh einzufangen. Denn wenn die Kätzchen jünger als acht Wochen sind, kann man sie noch recht gut an Menschen gewöhnen und sie haben dann auch die Chance, später als zutrauliche, verschmuste Katzen vermittelt zu werden. Sind die Katzen schon älter und sehr scheu, dann bleiben sie meist sehr ängstlich und das macht die Vermittlung schwierig“, erklärt Kathrin Finkel.
„Jeder Katzenbesitzer sollte seine eigene Katze unbedingt kastrieren lassen – vor allem wenn diese Zugang ins Freie hat. Denn nur so kann die dramatische Anzahl der Katzen ohne ein liebevolles Zuhause langfristig reduziert werden“, appelliert Kathrin Finkel. Der Deutsche Tierschutzbund fordert schon seit langer Zeit die Einführung einer flächendeckenden, möglichst bundesweiten Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten.
Die große Zahl an Babykatzen hat die Kosten des Tierheims dieses Jahr deutlich in die Höhe getrieben. Denn die Katzen mussten alle geimpft werden und die meisten mussten über Wochen gegen Parasiten behandelt werden. Zusätzlich musste auch Kittenfutter in großen Mengen gekauft werden, da die Futterspenden überwiegend aus Futter für erwachsene Katzen bestanden und nicht an die Babykatzen verfüttert werden konnten.
Tierfreunde können das Tierheim durch eine Spende auf das Konto DE95 5019 0000 0000 1638 05 bei der Frankfurter Volksbank unterstützen. red

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